Ein Dutzend Romane

Alpträume Der ehemalige Linksaktivist Dogan Akhanli schrieb den ersten Roman eines Türken über den Völkermord an den Armeniern. Porträt eines Mannes, der um sein Leben schreibt
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Mit 18 Jahren kam er zum ersten Mal ins Gefängnis. Weil er 1975 an einem Kiosk eine linke Zeitung gekauft hatte, wurde Dogan Akhanli von der Polizei verprügelt und saß in Istanbul fünf Monate in Untersuchungshaft. Bei seinem Prozess wurde er zwar freigesprochen. "Aber seitdem war mein Vertrauen in den türkischen Staat vollkommen erschüttert. Das hat mein weiteres ganzes Leben bestimmt." Akhanli schloss sich der linken Gruppe Halkin Kurtulusu (Befreiung des Volkes) an. Als 1980 der Militärputsch kam, ging er in den Untergrund. Es folgte eine schier endlose Odyssee mit Folter, Gefängnis, Entlassung, neuem Prozess. 1992 floh er nach Köln. Versuchte mit all dem abzuschließen, zog sich zurück, schwieg. Dann wurde er Schriftsteller. 1998/99