Ein ganz normales Leben

Alltag In ihrem Stadtbuch "Tel Aviv" lässt Katharina Hacker den Schrecken des Nahostkonflikts nur durch die Hintertüre ein
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Tel Aviv irritiert aufs Entschiedenste. Angesichts der geopolitischen Lage damals wie heute mutet es geradezu eigenartig an, wie Katharina Hacker in ihrem bereits 1997 erschienenen Buch das Treiben und Lärmen in der israelischen Metropole "mit Biedermeiermöbeln" und komischen Sonderlingen ausstaffiert. Solche Poetisierung wirkt auf den ersten Blick unangemessen, doch reines Spiel ist sie nicht, wie die Erzählerin betont: "Von einem richtigen Satz hängt alles ab. Das ist eine Überzeugung, der man unbedingt anhängen muss." Derart eingefangen gleicht Tel Aviv einer Stadt irgend- und anderswo. Die wörtliche Übersetzung ihres Namens: "Hügel des Frühlings", scheint die Stadterzählung vordergründig stärker inspiriert zu haben als di