Ein Gesicht für Zeitgeschichte

Offen, zerrissen, bedeckt Porträt des Schauspielers Sebastian Koch
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Er ist der Erste, der durch das Guckloch schaut und damit eine Schwelle überschreitet. Er weicht zurück, muss schlucken angesichts des Schauspiels, das sich seinen Augen darbietet. Dann blickt er doch wieder wie gebannt hin, bevor er sich endgültig abwendet und einen wortlosen Blick in die Runde wirft. Die eigene Reaktion gibt er vorerst nicht preis, wartet ab, wie es wohl den Anderen nach diesem Anblick ergehen wird. Weitere Offiziere wagen einen Blick in die Baracke, auch ihnen ist der Schrecken anzusehen. Aber unsere Wahrnehmung ist längst von der des ersten Augenzeugen bestimmt, er hat uns den Blick eröffnet auf etwas, das wir nicht sehen wollen.

In einer Schlüsselszene seiner Hochhuth-Verfilmung Der Stellvertreter macht Costa-Gavras uns für einen Mome