Ein grüner Spagat

Bolivien 20.000 Teilnehmer aus über 100 Ländern vereint der alternative Klima-Gipfel im bolivianischen Cochbamba. Alle rechnen es Evo Morales hoch an, ihn einberufen zu haben
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Vier Monate ist es her. Wie überall hatte man auch in La Paz große Hoffnungen in die UN-Konferenz von Kopenhagen gesetzt. Um so schwerer wog die Enttäuschung. Anstatt das Weltklima vor dem Kollaps zu bewahren, mauerten die Industriestaaten gegen Klimaschutz und bindende Pflichten. Business as usual auch bei Schwellenländern wie Brasilien, China und Indien, die ohne Skrupel um ihre neue Rolle auf der Weltbühne pokerten. Dem Gros der Entwicklungsländer fiel die unwürdige Rolle zu, Verhandlungsmasse zu sein. Als Barack Obama am letzten Konferenztag anreiste und nach nächtlicher G8-Kungelrunde vor die Journalisten trat, um den vermeintlichen „Durchbruch von Kopenhagen“ zu präsentieren, platzte Outlaw Evo Morales endgültig der Kragen