Ein Handel mit der Zerstörung

UN-Weltklimagipfel In Madrid steht das Pariser Abkommen auf dem Prüfstand: Werden die reichen Länder endlich zu ihrer Verantwortung stehen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2019

Ein Stück weit war es trügerischer Jubel. Als am 12. Dezember 2015 das Paris-Abkommen beschlossene Sache war, fielen im Konferenzzentrum nahe der französischen Hauptstadt alle einander in die Arme. Diplomatinnen, Fachminister, Mitarbeiter der Vereinten Nationen, Umweltschützerinnen. Der Hammer war gefallen. Ein feierlicher Moment. Endlich die Gewissheit, dass der Versuch eines neuen Klimaabkommens nicht schon wieder scheitern würde, wie 2009 in Kopenhagen.

Gleichzeitig war aber klar: Dieselben Staaten, die mit dem Paris-Abkommen versprechen, die Erderwärmung möglichst bei 1,5 Grad Celsius gegenüber vorindustriellen Zeiten aufzuhalten, haben es nicht zustande gebracht, sich auch entsprechende Klimaziele zu geben. Solche freiwilligen Selbstverpflichtung