Ein Häufchen Erde

Grab Philip Roths ernüchternder neuer Roman "Jedermann"
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Am Anfang kommt bereits das Ende. Auf den ersten Seiten von Philip Roths neuem Roman Jedermann wird der namenlose Protagonist begraben, in den letzten Sätzen stirbt er unter dem Messer eines Chirurgen: "Er war nicht mehr, befreit vom Sein, ging er ins Nichts, ohne es auch zu merken. Wie er befürchtet hatte von Anbeginn." Schluss und Anfang fügen sich so nahtlos aneinander, der Roman ließe sich in einem endlosen Kreis lesen, ohne dass man dem Tod je entkäme - auch nicht lesenderweise.

Dazwischen spannt Roth in knappen Sätzen und direkten Worten den Bogen eines Lebens, das durch den gewählten Rahmen und die thematische Fixierung, dem Sterben immer schon näher ist als dem Lebendigen. Jedermann ist der Rückblick auf ein bemerkenswert durchschnittlich