Ein Haus von Format

Plattenbau Magdalene Geisler wohnt freiwillig in einem Plattenbau. Wie kann das sein? Wir haben unsere Bloggerin um eine Art Bilanz gebeten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2014
Ein Haus von Format

Foto: Franziska Rieder für der Freitag

Wir leben im trostlosesten Haus von ganz Berlin. Und wir haben das schriftlich. Wir wohnten noch keine vier Monate hier, als der Journalist Alexander Osang in der Berliner Zeitung diese Ostergeschichte schrieb, die für andere Leser vielleicht erbaulich, für uns aber wenig trostreich war. So ziemlich genau zehn Jahre ist das jetzt her. Sie handelte von einem Wendeverlierer, der sich mit dem Sturz aus genau jenem Plattenbau, in dem wir jetzt wohnten, vom Leben verabschieden wollte. Osang schrieb: „Er sah auf die Autobahnausfahrt Pankow-Heinersdorf. Neun Stockwerke, er lebte im trostlosesten Haus Berlins, ein Plattenbau, der direkt an der Autobahn stand, niemand würde seinen Aufschlag hören, niemand seinen Schrei, und, was wichtig war, er würde auch niemandem ve