Ein Land am Abgrund

Armenien Beträchtliche Verluste an Souveränität und Territorium sind der Preis für den Krieg um Bergkarabach
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2020
Ein orthodoxer Priester hält eine Gedenkzeremonie in Aserbaidschans zweitgrößter Stadt Ganja ab
Ein orthodoxer Priester hält eine Gedenkzeremonie in Aserbaidschans zweitgrößter Stadt Ganja ab

Foto: Tofik Babayev/AFP/Getty Images

Erschütternde Angaben – 2001, 2000, 2002, 2000, 2002, die Geburtsjahre neben den Namen der armenischen Gefallenen. Sie zeigen, diese Wehrpflichtigen kamen nie dazu, ihren 20. Geburtstag zu feiern. Während weltweit der Streit über den Ausgang der US-Wahlen und die Corona-Pandemie die Gemüter bewegt, findet kaum Beachtung, dass innerhalb weniger Wochen 2.425 junge Armenier im Kampf gegen die Übermacht Aserbaidschans getötet wurden, als sie die Region Bergkarabach zu halten suchten.

Sie kamen zwischen dem 27. September und dem 10. November bei Schlachten ums Leben, die wegen des Einsatzes von Kamikaze-Drohnen und Präzisionsraketen als Hightech-Massaker zutreffend beschrieben sind. Sie fielen dem extremen Nationalismus des aserbaidschanischen Staatschefs