Ein Leben als Räuberpistole

Im Kino Tim Burton beweist mit "Big Fish" ein weiteres Mal, dass seine Sympathie nicht den Realisten, sondern den Phantasten gehört
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Von einem Goldfisch heißt es, dass seine Größe vom Behältnis abhängt, in dem er lebt. Gefangen in einem Wasserglas, bleibt er kleinwüchsig; ausgesetzt in einen Teich, nimmt er an Ausmaß beträchtlich zu. Eine schöne Metapher für das Gefühl, dass einem die Heimat zu eng wird und man ausziehen muss in die weite Welt. Schöne Metapher auch für das Aufbauschen einer alltäglichen Begebenheit zu einer ausufernden Geschichte, aus der der Erzähler stets als glänzender Held hervorgeht. Verkörpert werden beide Sinnbilder in Tim Burtons zehntem Spielfilm Big Fish von Edward Bloom (Albert Finney), ein begnadeter Fabulierer wundersamer Geschichten, dessen ganzes Leben aus Seemannsgarn gesponnen scheint. Davon zumindest i