Ein Leben im „Legal Limbo“

Im Gespräch Ein Gespräch mit Hein de Haas vom International Migration Institute (IMI) der Universität Oxford über Einschluss und Ausschluss in Afrika und Europa
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Der Freitag: Sind die afrikanischen Arbeitsmigranten in Libyen ein Sinnbild für die Binnenwanderung auf dem Kontinent?

Hein de Haas: Nein. Libyen ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern ein wich­tiges Ziel für afrikanische Migranten, weil Gaddafi e ine sehr aktive „Einladungs­politik“ betreibt, die sich seit den neunziger Jahren auf die Länder südlich des Sahel, vor allem auf den westafrikanischen Raum konzentrierte.

Große ausländische Firmen, vor allem aus der Türkei und China, bringen ihre eigenen Arbeiter mit. Migranten der Sub-Sahara verrichten die niedrigsten Arbeiten, vor allem im Bau, in der Land­wirtschaft, in der Ölindustrie, Dienstleistung – alles in­formelle Bereiche. Sie haben ­in