Ein leises Nein

Armenien Jerewan muss aserbaidschanisches Militär auf seinem Gebiet dulden. Ein Ortsbericht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2021
Den Gänsen ist es egal, wem Bergkarabach gehört, den Menschen nicht
Den Gänsen ist es egal, wem Bergkarabach gehört, den Menschen nicht

Foto: Imago Images

In die mit Reisewarnung belegte südarmenische Region Sjunik fahre ich wegen des verlorenen Krieges um die angrenzende Republik Bergkarabach. Gewiss triumphierte Aserbaidschan im Herbst 2020 dank Petrodollars, Söldnern und Drohnen, doch lautet die Frage: War Armenien nicht auch schon im ersten Karabach-Krieg zwischen 1992 und 1994 zahlenmäßig unterlegen und obsiegte dennoch? Das dünn besiedelte Südarmenien ist durch die Niederlage in eine prekäre Randlage geraten: Im Frühsommer drangen möglicherweise bis zu 1.200 aserbaidschanische Soldaten in armenisches Territorium ein. So stehen seit September an der vorher innerarmenischen Fernstraße Goris–Kapan aserbaidschanische Grenzposten und kontrollieren iranische Lastkraftwagen.

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