Ein Loblied auf den Zufall

Leseprobe Matthias Polityckis neuer Roman erzählt von einer unwahrscheinlichen Annäherung, die am Kilimandscharo beginnt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2020

Es ist der älteste Albtraum in der Geschichte des Tourismus: dass man den Eigenen nicht entkommen kann. Nichts ruiniert eine Fernreise so sehr, wie als Deutscher auf andere Deutsche zu treffen. Man müsste meinen, dass Matthias Polityckis Protagonist Hans dem weit genug entflohen ist. Zwar hat er sich mit dem Kilimandscharo einen touristisch doch ziemlich gut erschlossenen Ort ausgesucht, um allein zu sein, aber er weicht bewusst von den überlaufenen Trekkingrouten ab. Die Gipfelstürmer, die sich ein quadratisches Stück Schaumstoff um den Hintern schnallen, um im Zweifel nicht zu hart zu fallen, werden so gut es geht (und natürlich geht es nicht immer) gemieden.

Hans sucht mit seinem Bergführer Hamza und den Trägern einen Krater auf, um dort zu üb