Ein Loch in Europa

Gedankenprosa In seinem neuen Buch "Das Land Null" spannt Bora Cosic den Bogen von der weltrevolutionären Familie zum bombardierten Puppenheim
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Cosic, allein zu Haus, sinniert. Das Haus am Meer ist sein Land, seine "persönliche Republik", die er dem Land gegenüber stellt, aus dem er kommt, dem "Land Null". Von dem er anderweitig, in einem Interview, sagt, dass es, seit der Reformpolitiker Djindjic mit einem politischen Auftragsmord beseitigt wurde, den Weg zu einer Spielart des Faschismus eingeschlagen hat. Hier sagt der 1982 in Zagreb geborene Autor nichts Explizites dazu, jedoch die Gedanken über seinen Rückzug in sein "Schloss", in die Einsamkeit des Exilanten, sind von einer Entschiedenheit, die nichts offen lässt. Serbien zu verlassen war "die rettende Idee ... Wie es jeder in diesem Land tun sollte und nicht nur manche. Dann müsste dieses Land sich fragen, was es tun soll." Zugleich wird das Hau