Ein Mädchen namens Osama

Kino statt Krieg Siddiq Barmak, Regisseur des ersten afghanischen Nachkriegsfilms "Osama", glaubt nicht an die Wiederkehr der Talibanherrschaft
Exklusiv für Abonnent:innen

Ich habe mir 2.000 Dollar von Mohsen Mahkmalbaf geliehen, um meinen ersten Kurzfilm zu drehen", berichtet der afghanische Regisseur Razi Mohebi. Kurz darauf sei er auf der Straße in Kabul zusammengeschlagen worden. Die Angreifer stahlen ihm 1.000 Dollar. Mit ruhiger Stimme, fast belustigt erzählt Mohebi, wie er daraufhin private Dinge verkaufte, um seinen Kurzfilm Kite vorzubereiten. Abermals wird ihm alles gestohlen, wieder leiht er sich Geld, denn er will in seinem Film über einen verschuldeten Taliban, der den Kindern im Dorf verbietet, Drachen steigen zu lassen, zeigen, dass nicht die Menschen schlecht sind, sondern die Umstände. Kite war einer von rund 50 Filmen des Programms Kabul/Teheran 1979 ff, das im Dezember in der Berliner Volksbühne zu sehen war und er