Ein Männerbund

Im Kino Aleksander Sokurovs "Vater und Sohn" zeigt den Generationenkonflikt als Traum von Liebe und Abendsonne
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Ein Close Shot auf zwei in Intimität verschlungene Männerkörper in heftiger Bewegung; die Konturen sind gebrochen im groben Korn der filmischen Auflösung. Die Farben sind wärmer und goldener als natürlich. Es wird gestöhnt und gestreichelt, gezittert und gebebt. Doch was so körperoberflächengeladen daherkommt wie eine Sequenz aus einem künstlerisch aufgebrezelten Schwulenporno, ist die Anfangsszene aus Aleksander Sokurovs neuestem Film Vater und Sohn. Und was - auch mit diesem Wissen - immer noch wie Sex aussieht, soll väterlicher Trost sein nach einem schlechten Traum.

Ob nun Avantgardist oder Altmeister, der russische Filmemacher Aleksander Sokurov gehört wohl aktuell zu den Filmregisseuren, die bei Kritik und Publikum die widers