Ein Memo für Gauck

Vor der Wahl Konservatismus heißt der kleine Bruder, der seiner großen Schwester namens Modernisierung stets hinterherläuft. Aber worin könnte seine Stärke liegen?
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Mit seiner emphatischen Freiheitsrhetorik erinnert der Bundespräsident in spe an die fünfziger Jahre: Joachim Gauck pflegt einen nostalgisch stimmenden Traditionalismus, der aber, sagte Gauck in seinem Gespräch mit der Linken, keinesfalls „rechtskonservativ“ sei. Was sich erst wie doppelter Moppel anhört, anerkennt eine augenfällige Entwicklung: im Parlament gibt es nur noch konservative Parteien (spätestens seit die SPD die neoliberalistische Beule, die Schröder ihr geschlagen hatte, wieder auszudellen versucht).

In dem, was sie konservieren wollen, unterscheiden sich die Parteien natürlich. Und eben das war seit je das Problem des Konservatismus. Haben die Ökologiebewegten zunächst nur das Problem, dass die Natur, die sie erhal