Ein Prinz vom Prenzlauer Berg

Theater als deutschnationale Wasserschlacht Armin Petras inszeniert Kleists "Prinz von Homburg" in Frankfurt
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Das Beruhigende und Verlässliche an dem Regisseur Armin Petras ist (und wird wohl ewig bleiben), dass er das Publikum nie überfordert: Eine einzige Idee pro Inszenierung scheint ihm völlig ausreichend, und die hämmert er uns dann einen ganzen Abend lang ein. Im Fall seiner Frankfurter Einrichtung des Prinzen von Homburg ist die Idee ein Song der ehemals als rechtsradikal verschrieenen Böhsen Onkelz, die den Zusammenhang von Herz und Schmerz besingen. Das passt immer, also auch auf Kleist. Der Tontechniker legt eine CD ein, dreht schön weit auf, und im bombastischen Sound deutschen Dumpfrocks "trinken" die Onkelz nun nicht nur "Tränen", sondern auch "schwarzen Wein", sie steigen "betrunken und blind" "in den Abgrund deiner Seele" und suchen den "Weg aus de