Ein Russe. Oha! Hm

Rosemarie Tietze Seit den 1970ern übersetzt sie russische Gegenwartsliteratur. Ihre Begeisterung steckt an
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2021

Gleich wird es schwarzen Tee geben, helle Kekse, aber erst: Bedingungen. Rosemarie Tietze lacht ein wenig, es ist ihr wichtig, sie hebt die Arme zur Decke, wendet ihre Handflächen: Schreiben Sie bitte nichts über diese Wohnung! Einmal sei eine Reporterin vorbeigekommen, fabulierte hinterher von einer Bücherhöhle unter dem Dach. Seit 40 Jahren lebt Tietze hier, nur deshalb kann sie sich noch die Miete, vielleicht diesen Teil Münchens leisten. Ihr Lachen ist verschwunden, Empörung in der Stimme, Bücherhöhle, das mochte Rosemarie Tietze, geboren 1944 in Oberkirch, Baden, gar nicht. Scharfes Ausatmen.

Dann bringt sie Tee, eine Tasse aus Russland, golden verziert. Logische erste Frage, lange bevor wir zum Besuchsgrund, zu Gaito Gasdanows wunderbarem Erz