Ein stiller und kalter Ort

Eisklumpen Roswitha Harings Debüt "Ein Bett aus Schnee"
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Es gibt Menschen, die frieren leicht. Anderen ist selbst bei Eis und Schnee niemals kalt, und sie haben fast immer warme Hände. Das mag am Blutdruck liegen. Mit niedrigem Blutdruck friert man schneller, heißt es. In guter Literatur scheidet diese Erklärung aus. Für Roswitha Harings adoleszente Ich-Erzählerin aus der Novelle Ein Bett aus Schnee gelten andere Gründe. Sie friert in der Stadt, in der sie mit den Eltern lebt, sie friert, als sie bei Onkel und Tante im Gebirge zu Besuch ist, sie friert auch später noch, wenn sie eine junge Frau ist und Sex hat: "... denn immer wenn wir liegen und Sex haben, huscht über meinen Körper ein Hauch kalter Luft".

Wenn das Mädchen, das keinen Namen trägt, aus der Kälte nach Hause kommt, legt sie