Ein Traum und ein Ziel

Heimatverlust Fereidoun ­Esfandiarys Roman „Der letzte Ausweis“ ist ein Lehrbuch über den Umgang mit den zivilisatorischen Brüchen der Welt
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Mitte der sechziger Jahre kehrt Dariusch Aryana heim nach Teheran, wo er über vierzig Jahre zuvor geboren wurde. Aber als Junge ging er bereits ins Ausland und da ist er geblieben – im Libanon, in Frankreich, England oder Amerika.

Es war eine unbestimmte Sehnsucht, die ihn zurückehren ließ. Dariusch Aryana weiß nicht einmal mehr, ob er noch Familie im Iran hat. Und um die Wahrheit zu sagen: Beim Schreiben auf persisch unterlaufen dem gebildeten Man schon mal einige orthographische Fehler. Er hat den Kontakt verloren zum Land seiner Eltern und seiner Herkunft.

Er durchstreift die Stadt, und je mehr er begreift, wie die Dinge hier laufen, umso fremder fühlt er sich. Dazu kommt noch ein besonderes Unglück: Er hat seinen iranischen Personalausweis verloren