Ein Volk unter den Füßen

Säbelkämpfer Dimitré Dinevs fantastisch-märchenhafte und sozialkritische Geschichten werfen ein Schlaglicht auf die neuen europäischen Verhältnisse
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Als "die literarische Neuentdeckung" feiert der Verlag den 1968 in Bulgarien gebürtigen Dimitré Dinev, dem 2003 mit Engelszungen ein beachtlicher Erstling gelang. Tatsächlich unterscheidet sich seine Schreibe scharf vom melancholischen Ton einer Judith Hermann oder von den Konstruktionen einer Maike Wetzel und anderer deutscher Jungschreiber, die für viele Literaturkritiker angeblich die Zeitstimmung verkörpern. Bei dem frischgebackenen Chamisso-Preisträger Dinev begegnet der Leser freilich nicht irgendwelchen gelangweilten jungen Frauen oder Männern in mikroskopischen Krisen, sondern Arbeitern, Arbeitslosen und Asylanten, Popen, Steuereintreibern, Straßenkehrern, Taxifahrern, Soldaten, Wunderheilern, Schuhputzern, Sträflingen und Polizisten, ku