Ein weites Schlachtfeld

Erinnerungspolitik Sie sorgte im Vorfeld für reichlich Wirbel, die Kolonialismus-Ausstellung in Berlin. Nun ist sie eröffnet. Ein Rundgang durch Ausstellung und die Debatte
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Es jährt sich der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Und obwohl dieser Krieg eben das war – eine weltweite militärische Auseinandersetzung – wird er fast ausschließlich aus westlicher Perspektive erzählt. Schätzungsweise 12,5 Millionen Kolonialsoldaten kamen aus China. In der britischen Armee waren fünf Millionen Soldaten aus den Kolonien. Fast immer aber kommen weder im öffentlichen Erinnern noch in der historischen Forschung die Verheerungen des Krieges in Afrika, Asien und Ozeanien, in Südamerika und der Karibik, die Kolonialsoldaten, Zwangsarbeiter und Zwangsprostituierte vor.

„Es geht um die vergessene zweite Hälfte des Krieges“, erklärt Karl Rössel vom Rheinischen Journalistinnenbüro. Rössel ist ei