Ein Zerfall auf Raten

Tschechien Die regierenden Sozialdemokraten zwischen Überlebenswillen und Selbstzerfleischung
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Bis Mitte August will sich der designierte tschechische Premier Stanislav Gross mit seinem neuen Kabinett Zeit lassen. Es könnte trotzdem knapp werden, steht er doch vor einer fast unlösbaren Mission: Gerade 8,8 Prozent der Stimmen erreichte die regierende CSSD bei den Europawahlen. Nun muss Gross, der den zurückgetretenen Regierungschef Vladimir Spidla abgelöst hat, das Kunststück vollbringen, einerseits seine rechtsliberalen Koalitionäre bei der Stange zu halten und andererseits den linken Parteiflügel nicht noch mehr zu brüskieren, der mit offener Rebellion droht. Mehrere CSSD-Abgeordnete haben beteuert, sie würden Gross nur dann unterstützen, wenn der ein klar linkes Programm vorlegt. "Ich bin doch kein Abstimmungsaffe, der alles einfac