Eine Art Kollektivstrafe

Im Gespräch Der nordamerikanische Journalist Dahr Jamail über das geschleifte Falludscha und Bombenangriffe auf irakische Städte, von denen in Europa kaum jemand etwas weiß
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Dahr Jamail arbeitet als unabhängiger Journalist im Irak und gehört zu den wenigen, von den US-Streitkräften nicht "eingebetteten" Korrespondenten. Seine Reportagen aus Bagdad und anderen irakischen Städten stehen in dem Ruf, einen kompromisslos realistischen Blick auf das Leben unter der Besatzung zu werfen.

FREITAG: Verglichen mit den übrigen Medien liefern Ihre Reportagen ein völlig anderes Bild der Lage im Irak. Was sehen Sie anders?
DAHR JAMAIL: Die Lage in Falludscha zum Beispiel - eine bis heute militärisch abgeriegelte Stadt, in der zu leben der reinste Horror sein kann. Mindestens 65 Prozent der Gebäude sind völlig zerbombt, der Rest massiv beschädigt. Es gibt keinen Strom, kein Wasser und natürlich keine Jobs. Bewohnern, die