„Eine Art vierte Gewalt“

Interview Joseph Vogl über die Entstehung der modernen Finanzmacht, die Griechenlandpolitik und die Frage nach der Revolution
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2015

Der Freitag: Herr Vogl, Ihr neues Buch, „Der Souveränitätseffekt“, birgt Sprengstoff. Wollen Sie zur Revolution anstiften?

Joseph Vogl: Ach was. Das würde mich an eine Figur aus den Nachlassaufzeichnungen von Franz Kafka erinnern, die einmal ungefähr das Folgende verlautbart: „Ich rufe euch zum Kampf auf. Ich habe fünf Kindergewehre. Warum meldet sich niemand?“

Warum reiben Sie sich an Personen wie Christine Lagarde vom IWF oder Mario Draghi von der EZB?

Was sollte ich gegen die haben? Allenfalls sind sie politische Gegner. Sie repräsentieren Institutionen, die man transnationale Exekutive nennen muss. Diese Form von Regierungsmacht ist durch demokratische Verfahren nicht legitimiert.

Darum geht es in Ihrem Buch: Wie Eliten jenseits etablie