Eine brennende Wunde

Bolivien Der "Gaskrieg" gegen das Gaskartell ist nicht mehr aufzuhalten
Exklusiv für Abonnent:innen

In den neunziger Jahren galt Bolivien als Musterschüler des Internationalen Währungsfonds. Wer auch immer regierte in La Paz, stand hinter den neoliberalen Reformen, denen sich das Land unterworfen sah. Womit man nicht gerechnet hatte, war der Backlash - der verarmten, indigenen Bevölkerungsmehrheit. Seit 2003 gehen die Bolivianer immer häufiger auf die Straße, stürzen Regierungen und wollen die multinationalen Unternehmen aus dem Land treiben.

"Solange die Armen nichts zu essen haben, wird es für die Reichen keinen Frieden geben", lautet ein Mauergraffiti neben dem stark befahrenen Zubringer, der die Andenhauptstadt La Paz mit einem der höchsten Airports der Welt verbindet. Vor der Mauer mit der unbestreitbaren Inschrift liegen sechs demolierte Maut