Eine Kippe und elf Tote

Niederlande Ein Amsterdamer Gericht untersucht erneut den Brand im Abschiebegefängnis von Schiphol, bei dem 2005 elf Menschen starben. Das Ergebnis könnte auch den Staat belasten
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Selten hatte eine weg geworfene Zigarette derartige Folgen gehabt: Nachdem Ahmed Isa Al- Jabali am Abend des 26. Oktober 2005 den glimmenden Rest auf den Boden seiner Zelle geworfen hatte, war er eingeschlafen. Als er wach wurde, stand dichter Rauch im Raum. Wachleute zogen ihn heraus. Anders als elf seiner Mitgefangenen überlebte er mit schweren Verletzungen. Bei den ersten Verhören nach seinem Erwachen aus dem Koma gab Al- Jabali die Kippe zu Protokoll. 2007 musste er sich dafür vor Gericht im nahe des Flughafens gelegenen Haarlem verantworten. Das Urteil lautete auf drei Jahre Haft wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

Zwei Brandherde?

In dieser Woche nun wurde der Fall in einem Berufungsprozess neu aufgerollt. Sowohl die Staatsanwaltschaft – sie empfand die Straf