Eine radikale Existenz

Zu früh für ihre Welt Am 9. Januar wäre die Existentialistin und Frauenrechtlerin Simone de Beauvoir 100 Jahre alt geworden
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Es sieht so aus, als sei das Spiel gewonnen. Die Zukunft kann nur zu einer immer tiefgreifenderen Integration der Frau in die einst männliche Gesellschaft führen." Mit diesen Zeilen aus ihrem monumentalen Hauptwerk Das andere Geschlecht (1949) erscheint Simone de Beauvoir heute mehr als bestätigt.

Daher insistieren Traditionalisten à la Eva Herman oder Frank Schirrmacher darauf, Frauen wieder in die Rolle aufopfernder Hingabe für Kinder und Ehemann zu drängen. Vor dem Hintergrund der sich verändernden Generationenverhältnisse und der Krise der Altersversorgung bemerkt Norbert Bolz in seinem Buch Die Helden der Familie: "Bekanntlich ist die Bewegung der Acht-undsechziger ... nahtlos in den Feminismus übergegangen, und was beide verknüpft hat,