Eine Regulierungswut

1933 Präsident Roosevelt treibt seinen „New Deal“ voran und gründet die National Recovery Administration (NRA). Sie entwirft ein bis dato ungekanntes Arbeitsrecht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2013
Eine Regulierungswut

Bild: National Archives

Am 20. Juli 1933, knapp fünf Monate nach der Amtsübernahme durch den Demokraten Franklin D. Roosevelt, will dessen Regierung ein Zeichen für den „New Deal“ setzen und teilt mit, es sei soeben die National Recovery Administration (NRA) gegründet worden. Sie solle „der Industrie einen angemessenen Profit und der Arbeiterschaft einen zum Leben ausreichenden Lohn“ garantieren. Was auf den ersten Blick keineswegs sensationell anmutet, wird der amerikanische Wirtschaftshistoriker Harold U. Faulkner Jahre später einen „revolutionären Akt“ nennen. Um ein solches Urteil zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen, wie die Industriepolitik der US-Regierung seit Ausbruch der Weltwirtschaftskrise im Herbst 1929 zunächst ausge