Was soll nach dieser Wahl angegangen werden? In einer der vielen Umfragen nannten Befragte jüngst „die“ Rente als oberste Priorität, mit Abstand. Die Leute haben ein Gespür für die wirklich großen Baustellen des Landes. Aber die meisten Parteien machen keine konkreten Vorschläge, was denn nun anders werden soll.
Schnell zur Hand ist dann eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters, weil „die“ Lebenserwartung ansteigt – da „wir“ ja länger leben, können „wir“ doch etwas länger erwerbsarbeiten; überhaupt gehe es „den“ Rentnern im Durchschnitt ganz gut. Wenn von „wir“ die Rede ist, sollten alle Warnlampen angehen. Denn der Anstieg der Lebenserwartung ist höchst ungleich verteilt, es gibt Gewinner und Verlierer. Eine schematische Anhebung des Renteneintrittsalters wäre gerade für die „unten“ – mit sowieso schon niedrigen Renten – in Verbindung mit den lebenslangen Abschlägen eine weitere heftige Rentenkürzung.
Zugleich werden die geburtenstarken Baby-Boomer-Jahrgänge in den kommenden Jahren in Rente gehen. Mehr Rentner und noch bessere Renten für diejenigen, die unterdurchschnittlich oder „zu kurz“ verdient haben in ihrem Erwerbsleben – in keinem vergleichbaren Land sind sie so schlecht abgesichert wie in Deutschland, kritisiert die OECD seit Jahren –, das erfordert mehr Geld, welches umverteilt werden muss. Von oben nach unten. Es geht nicht um „die“ Alten versus „die“ Jungen.
Die umlagefinanzierte gesetzliche Rente war ein Erfolgsmodell – bis die Rentenreformen seit Anfang der 2000er sie in eine Schräglage manövrierten. Zudem können seit Mitte der 1990er immer mehr die Voraussetzungen für das Erfolgsmodell gesetzliche Rente nicht mehr erfüllen. Die lauten qua Rentenformel: Die Menschen müssen über ein langes Leben hinweg möglichst ohne Unterbrechung immer in Vollzeit erwerbsgearbeitet haben, und das mindestens zu einem durchschnittlichen Lohn.
Nehmen wir den „Eckrentner“: Der hat 45 Jahre ohne Unterbrechung gearbeitet und immer ordentlich Beiträge gezahlt, er erhält eine Brutto-Monatsrente in Höhe von 1.539 Euro, netto kommen derzeit 1.369 Euro raus. Aber nur, wenn er in jedem der 45 Jahre immer das Durchschnittseinkommen verdient hat. Das liegt 2021 bei 3.462 Euro brutto im Monat! Für die Millionen Menschen, die weniger bekommen oder in Teilzeit erwerbsgearbeitet haben, wirkt das wie ein Vorschlaghammer: Sie erhalten Renten, die oftmals sogar geringer sind als das, was man als Grundsicherung im Alter, also Hartz IV für die Älteren, bekommen kann. Der politisch hergestellte Wertverlust der Rente ist gigantisch. Nehmen wir eine Frau, die zum Mindestlohn arbeiten muss, derzeit 9,60 Euro pro Stunde. Würde sie ein Erwerbsleben lang immer zum Mindestlohn arbeiten, bräuchte sie 55 Beitragsjahre, um eine gesetzliche Rente zu bekommen, die der Höhe der Grundsicherung im Alter entspricht. Könnte die Mindestlöhnerin „nur“ 45 Jahre durchhalten, müsste der Mindestlohn heute schon bei 16,15 Euro liegen, um den Sozialhilfesatz zu „erwirtschaften“. Ein kaputtes System.
Das Alterssicherungssystem polarisiert sich, und zwar erheblich. Wenn sich nichts grundlegend ändert, wird die Altersarmut massiv zunehmen. Schon heute leben gut drei Millionen Ältere unter der offiziellen Einkommensarmutsgrenze. Und die vielen, die mehrere „schlechte Risiken“ auf sich vereinen, also unterdurchschnittlich verdient haben, öfter arbeitslos waren, in Branchen ohne ergänzende Betriebsrenten gearbeitet haben, die kein Vermögen aufbauen konnten und zur Miete leben – sie kommen jetzt erst in den Ruhestand. Zugleich wird die Zahl der Senioren zunehmen, die sich einen schönen Lebensabend leisten können. Fakt ist: Wir brauchen eine armutsfeste Mindestrente – mehr und besser als das, was die Noch-Regierung als „Grundrente“ unter großen Geburtswehen ins Leben gerufen hat. Im bestehenden System führt an einer Höherbewertung niedriger Erwerbseinkommen kein Weg vorbei.
Eine echte Grundrente kann ungeahnte positive Produktivkräfte in der Gesellschaft entfalten: Haben die Menschen eine Grundsicherheit und ist der Zugang dazu nicht mit entwürdigenden bürokratischen Stolpersteinen gepflastert, dann sind sie bereit, sich auf die fundamentalen Veränderungen in der Arbeitswelt einzulassen, etwa „hybride“ Erwerbsformen, also Tätigkeitsmodelle, die nicht mehr dem Vollzeit-Arbeitnehmer bei einem Arbeitgeber ein langes Erwerbsleben lang entsprechen.
Doch der eigentliche Kraftakt wäre: Die Finanzierungslasten müssen gleichmäßig und nach wirtschaftlicher Leistungskraft auf alle Einkommensbezieher verteilt werden. Das aber ist in den herkömmlichen Strukturen nicht möglich. Eine umfassende Erwerbstätigenversicherung mit einer armutsfesten Mindestsicherung müsste sich von der einseitigen Belastung der sozialversicherungspflichtigen Lohnarbeit lösen und über einen Wertschöpfungsbeitrag an die steigende volkswirtschaftliche Wertschöpfung gekoppelt werden. CDU, CSU und SPD haben sich lange Jahre durch Arbeitsverweigerung ausgezeichnet. Soll nun in Zeiten von Koalitionen mit mutmaßlich mehr als drei Partnern eine solche Systemreform wahrscheinlicher werden?
Kommentare 41
Der Autor hat eine beeindruckende berufliche Vita; seine wissenschaftliche Arbeit beruht auf gemachten tätigen Erfahrungen.
Auch im Hinblick auf seine frühere Referententätigkeit würde ich gerne sein Sozialstaats-Wissen in einer gehobenen Position der neuen links-orientierten Regierung sehen. Am besten an der Seite von Maja Göpel. Beide könnten das SOZIAL-ÖKOLOGISCHE mit Verve vertreten und in konkrete politische Gestaltung ummünzen.
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Sehr aufschlussreich sein jüngster Beitrag zur ins Gespräch gebrachten Arbeitspflicht der Transferbezieher samt feuchten Träumen einiger schwarzen Stammtischbrüder ...
https://aktuelle-sozialpolitik.de/2021/09/10/ein-griff-in-die-mottenkiste/
Diese Betrachtung wird dem vor 9 Monaten von den Medien noch zum zukünftigen Unions-Bundeskanzler gekürten Jens Spahn gar nicht gefallen. Schließlich hat er in seiner weisen Weltsicht öffentlich festgestellt, dass es keine "Rentnerarmut" gibt. Er ist immerhin Experte als gelernter Sparkassenangestellter und aus der Stadt Ahaus. Als Vertreter der Werteunion wird er sich auch nicht gegen die Tradition seiner Partei stemmen. Denn schließlich hat ja schon ein Norbert Blüm dafür gesorgt, dass studierten Bürgern die Studienjahre als Ausfallzeiten nur auf drei Jahre zusammen gestrichen wurden. Tja, und danach kamen noch ganz andere Streicher, so dass von dem heutigen Durchschnittslohn nur Bruchteile für die Rente übrig bleiben. Das wurde ja sehr schön dargelegt.
Schaut man von Ahaus über die Grenze zu den "Käsköppen", scheint sich die Lage anders zu gestalten. Denn hier gibt es die Minimum-Rente. Für jeden königlichen Untertan wird also entsprechend seinem Lebensalter ein gewisser Rentenanspruch erhoben. So erhält er am Ende mit 67 Jahren eine Minimum-Rente. Das ist nicht schlecht. Doch nun stellt sich die Frage, wie wird die Differenz zu einer auskömmlichen Rente, die über dem Armutsniveau liegt, finanziert?
Die Regentschaft des für seine unkonventionellen Methoden zur Erniedrigung und Kriminalisierung von Sozialhilfeempfängern bekannte Mark Rutte (VVD), siehe toeslagenaffaire, lässt durch Rentenfonds eine Art Riester-Rente zum Wohle der Fonds und zum Nachteil der Bürger zu. Diese Pensioensfonds haben durch die Bankenkrise erheblich Federn lassen müssen. Das schlägt bis zum Rentner durch. Sie mussten teilweise mit Rentenkürzungen von bis zu 25% leben. Um die Fonds aufzufüllen, wurden die Immobilien verkauft an Heuschrecken, auch huisjemelker genannt. Die Folge, bei gleichbleibender Rente steigen die Mieten ins Unermessliche. Selbst im ländlichen Bereich ist das deutlich zu spüren.
Der zusätzliche Rentenaufbau, der nur von wenigen Arbeitgebern mitfinanziert wird, also wesentlich auf Eigenleistung beruht, ist keine akzeptable Lösung.
Es wird also daher tatsächlich auf eine Grundrente hinauslaufen, deren Höhe der tatsächliche Streitpunkt sein wird.
Abgesehen davon, dass die Rentenkasse über Jahrzehnte immer wieder für sachfremde Leistungen missbraucht wurde (z.B. für die Finanzierung der sogenannten deutschen Einheit) stand auch immer die Höhe des Rentenniveaus zur Disposition. Zu Helmut Kohls Zeiten lag es bei 57 Prozent des letzten Brutto- resp. Nettolohns und liegt gegenwärtig bei 48 Prozent.
Tatsächlich ist das Rentenniveau eine Rechengröße, die nur sehr bedingt etwas über die tatsächliche Rente jedes Einzelnen aussagt. Das Rentenniveau ist das Verhältnis der Standardrente zum Durchschnittsverdienst aller Versicherten. Die Standardrente erhält man, wenn man 45 Jahre immer den aktuellen Durchschnittslohn verdient hat und darauf Rentenbeiträge gezahlt hat. Das ist für viele Beschäftigte aber kaum zu schaffen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Kindererziehung, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Niedriglohn.
Die Neugestaltung der Rentenformel 2001 hat zu einer dauerhaften Absenkung des Rentenniveaus geführt. Dafür wurde vom Deutschen Bundestag 2001 ein schleichender Verlust unserer Renten von 20 Prozent bis zum Jahr 2030 bewusst gesetzlich festgeschrieben.
Wenn wir uns also über Rente unterhalten, unterhalten wir uns über die Brosamen, die der politisch/mediale Komplex situativ immer wieder anpasst.
Im Rahmen der schröderschen AGENDA 2010 musste das bewährte, umlagefinanzierte soziale Sicherungssystem der BRD zerschlagen und in Teilen durch fragwürdige kapitalgedeckte Versicherungsformen einseitig zulasten der Bürger ersetzt werden.
Systematisch und begleitet von Chorgesang der Medien wurde die Parole ausgegeben, in Europa und „ganz besonders in Deutschland“ seien die Bürger bei ihrer Altersvorsorge „übermäßig abhängig von den staatlichen Renten“. Die staatlichen Renten könnten allerdings „nicht mehr das Einkommen bieten, das sie für ihr längeres Leben benötigen“, gleichzeitig sei die private Altersvorsorge „unterentwickelt“. Die Regierungen müssten daher in „Zusammenarbeit mit den Unternehmen eine langfristige, ganzheitliche Strategie“ verfolgen.
Deshalb sei es nötig, die Arbeitnehmer zum Sparen und Investieren am Aktienmarkt zu motivieren, um sie an den Kapitalgewinnen [selbstverständlich auch Verlusten, Anm.] zu beteiligen.
Eine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital wie in Deutschland sei da aber hinderlich.
So Larry Finks geschäftstüchtige Agitation im Januar 2017 z. B. Fink sprach zum Start des Geschäftsjahrs im voll besetzten Saal der Deutschen Börse in Eschborn bei Frankfurt, seine Botschaft kam gut an. Er ist Gründer und Chef des Geldkonzerns Blackrock, der 6.300 Milliarden Dollar Anlagekapital verwaltet. Mit diesem Geld seiner Kunden ist der Finanzriese an 17.000 Unternehmen weltweit beteiligt und Großaktionär bei allen Großkonzernen in Europa und den USA.
Das ist der Grund, warum die gesetzliche Rentenversicherung zu Gunsten von abenteuerlichen, privatrechtlichen Versicherungsformen eines Finanz Hasardeurs wie Larry Fink weichen musste. Eine gesetzliche Garantie auf das angesparte Kapital wie in Deutschland war da eben hinderlich.
Und darum geht es bei der ganzen Rentendiskussion: Im Rahmen des sakrosankten neoliberalen Ausbeutungssystems müssen die Brosamen knapp bis defizitär ausfallen.
Da kann der Autor noch so gute Vorschläge machen – sie werden nicht helfen, da die politisch/mediale Komplex die Bürgerinnen und Bürger fest im Würgegriff hält.
Das ist das Eine!
…
Derselbe politisch/mediale Komplex hat parallel zur skandalösen Zerstörung der Gesetzlichen Rentenversicherung auch noch den Arbeitsmarkt so zerlegt, dass progredient Viele ein auskömmliches Erwerbseinkommen und auskömmliche Rentenerträge nicht mehr erzielen können.
Und ja: »Für die Millionen Menschen, die (…) in Teilzeit erwerbsgearbeitet haben, wirkt das wie ein Vorschlaghammer: Sie erhalten Renten, die oftmals sogar geringer sind als das, was man als Grundsicherung im Alter, also Hartz IV für die Älteren, bekommen kann. Der politisch hergestellte Wertverlust der Rente ist gigantisch.«
Und da präsentiert sich anlässlich des Wahlkrampfes dieses unsägliche Triell und will uns erzählen, was es zukünftig besser machen will, als in den zwei letzten Dekaden, in denen es den Bürgerinnen und Bürgern ein Defizit nach dem anderen organisierte.
Frau Baerbock spricht von Aufbruch und bleibt uns doch die Erklärung schuldig, welche Werkzeuge sie uns im Unterschied zu den beiden anderen Kandidaten hierfür signifikant anzubieten hat, signifikant andereres Werkzeug, als ihre Partei das seit 1998 bis heute getan hat.
Hierzu gehört auch die giftige Globalisierung der Weltwirtschaft, die einerseits allein für den weltumspannenden Transport der Waren unendlich viel fossile Energie benötigt und am Herstellungsort auch durch niedrige Standards die Umwelt versaut.
Wieso brauchen die Bürgerinnen und Bürger von z.B. Castrop-Rauxel Heftpflaster aus China, wieso Blumen aus Kenia und Erdbeeren aus Israel? Und immer zu menschenunwürdigsten Bedingungen hergestellt!
Selbst die vorgeblich Grünen haben die ganze Globalisierungsphilosophie mitgetragen. Das Ergebnis: Güter dürfen nicht mehr kundennah produziert werden, sondern müssen des Unternehmensprofits wegen in Lohnbilligstländern hergestellt, dann aber quer durch die ganze Welt zum begüterten Kunden transportiert werden. – Welch eine ungeheure Umweltverschwendung.
Und da echauffiert sich der CDU-Vorsitzende und Möchtegern-Kanzler Laschet geschichtsvergessen darüber, dass Deutschland zur „autonomen“ Eigenversorgung seiner Bürgerinnen und Bürger mit medizinischen Versorgungsgütern nicht mehr in der Lage ist, scheinheilig vor vermutlich Millionen TV-Zuschauern und versucht, sich als Retter aus all jenen Defiziten, die seine Partei unter 16-jähriger Kanzlerschaft der Devotionalie Merkel verursacht hat anzubiedern.
Das sind die Dimensionen, über die wir uns unterhalten müssen.
Jede Woche zweimal werden die Briefkästen von 40 Mio. deutschen Haushalten mit lokalem Werbemüll und sogenannten Stadtanzeigern zugedröhnt, frech – ganz selbstverständlich, ohne dafür die Erlaubnis der Wohnungsinhaber einzuholen. – Soll ich weitermachen? Ich vermute, ich werde Sie ohnehin nicht überzeugen können.
Es geht um eine grundsätzliche Änderung der politischen resp. gesellschaftspolitischen Verhältnisse, nicht um die Erörterung von Symptomen – es geht um die Ursache resp. die Verursacher all dieser miesen Symptome, die durch das Triell eindrucksvoll präsentiert wurden. – Die Bürgerinnen und Bürger müssten nur wachsam sein und die richtigen Analysen anstellen. Dann würden sie sie wegjagen.
Das Sozialsystem wird nicht entlastet, wenn durch die Rentenkürzung immer mehr Alte in die Grundsicherung kommen, bzw. ergänzende Sozialleistungen erhalten.
Es gibt noch mehr Stellschrauben:
Die Beitragsbemessungsgrenze kippen.
Beamtenpensionen anpassen
Alle Erwerbstätige sollten rentenversicherungspflichtig sein.
Systemwechsel: oh ja!
Der Rente müßte aus allen Gewinnen (Aktien, Immobilien, Beamte, Freiberufler usw.) ohne Beitragsbemessungsgrenze finanziert werden werden. Dann hätte wir 100% Rente vom Durchschnittgehalt ab 65 Jahren und 5-10% Beiträge.
Auch sind unterschiedliche Eintrittalter je nach Gefährlichkeit des Berufes erforderlich. Ich schlage ein Rentenpunktekonto für die Art der Arbeit an jedem Tag vor. Für einen Tag Arbeit als Straßenbauer oder Dachdecker bekommt jede Person mehr Punkte als für einen Tag Arbeit als ein Professor. Bei Erreichen einer bestimmten Anzahl Punkte darf ich in Rente gehen. Der Professor wird älter durch die leichtere Arbeit. Also geht er auch später in Rente. Das muß berücksichtigt werden.
Auch die Solidarität kann durch die Einführung einer Grundrente gemäß der realtiven Armutsgrenze der EU wieder eingeführt. Auch für nicht arbeitsfähige Menschen (Krankheiten usw.).
https://de.wikipedia.org/wiki/Armutsgrenze
Solidarität? Vergessen Sie Ihre Vorschläge.
Alle Bunderegierungen des »Parteienkartells aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNEn« seit 1998 haben nichts anderes getan, als die Bevölkerung zu de-solidarisieren und tadeln jetzt, nach zwei Dekaden dekadenter Politik für die monetären Machthaber, die Bürgerinnen und Bürger wg. ihrer Hassreden. Ausgerechnet der scheinheilige Oberprediger Steinmeier, der an dem ganzen Prekarisierungswerk der Bevölkerung beteiligt war, tadelt sie ganz professionell wg. ihres Unmutes und bezeichnet jeden, der von der "reinen Lehre" abweicht, als Querdenker oder schmäht sie auf andere Weise.
Wie soll denn da ein Revival der Solidarität entstehen.
Diejenigen Akteure des politisch/medialen Komplexes, die Ihre Vorschläge umzusetzen hätten, hören Sie nicht einmal an.
@ Flegel
Ich gebe Ihnen Recht. Aber hier sehe ich nicht die korrupten Eliten in der Verantwortung, sondern die Bürger, die diese Eliten immer wieder wählen. Die Bürger bekommen die Politiker, die Sie wählen/verdienen.
Die Frage ist, warum Mehrzahl der Bürger sich für solche Zusammenhänge nicht interessiert. Warum sind die Bürger so bequem, faul oder deinteressiert? Warum ist die Organsation des gemeinsamen Grillabend mit Freunden über Jahrzehnte für die meisten Bürger wichtiger, als das Interesse für Wahlen, Politik, Wirtschaft und Machtnetzwerke?
Schön, einen weiteren Mitstreiter gefunden zu haben!
Ein kleiner Ratschlag an einen Newbie hier in der dFC: Wenn Sie einen Kommentator wirklich persönlich erreichen wollen, müssen Sie die „Beantworten“-Taste in seinem/ihrem Text nutzen, nicht die Taste "Kommentar". Dann bekommt diejenige/derjenige über seine E-Mail-Adresse direkt mitgeteilt, dass jemand geantwortet hat - so wie Sie jetzt hier.
Ansonsten bleibt es dem Zufall überlassen, ob die/der von Ihnen Angesproche Ihre Replik überhaupt zur Kenntnis nimmt.
Die Rente ist sicher!
Dieses Zitat von Arbeitsminister Dr. Norbert Blüm am 10.10.1997 im Bundestag kennen wohl sehr viele.
Dass vieles dann ganz anders kam, hatten schon damals viele befürchtet. Und das war ja politisch gewollt und dann aktiv betrieben worden.
Aber das traute sich keiner zu sagen.
Und heute sagt Kanzlerkandidat Laschet ganz unverblümt (die Referenz zu dsm vorher erwähnten ist Absicht) im Triell der drei Kanzlerkandidaten, dass ein Versprechen einer guten Rente für heutige Berufsanfänger nicht möglich sei. Das entgegnete er dem Kandidaten Scholz.
Das ist skandalös, so offen die gesetzliche Rente zu diskreditieren!
Es ist vielmehr ein Grundsatz unserer Gesellschaft, dass es einen Generationenvertrag gibt. Das heißt den alten Menschen ist zu garantieren, dass sie ein wurdevolles Auskommen haben.
Davon, dass dies machbar ist, bin ich überzeugt. Erstens steigt die Produktivität seit Jahrzehnten enorm und zweitens hat der Anteil alter Menschen in der Bevölkerung nicht so stark zugenommen, wie vormals prognostiziert. Dies kann mit Zuwanderung zusammen hängen.
In diesem Sinne kann ich dem Autor nir voll und ganz zustimmen: wir brauchen eine systematische Neuausrichtung bei der Rente, die unseren sozialen Maßstäben gerecht wird.
Die Rente ist nicht sicher. Das Rentensystem ist bereit für
-Schredderung ala Merz- Black usw.
- neues IT Ministerium- nee ich will nicht für noch mehr Beamte zahlen
- diese Ministerien sollen zusammen arbeiten, dazu müssen sie verdonnert und verpflichtet werden, ich habe es satt- das Wachsen der Bürokratie ist zum Brechen
- in die Rente müssen alle einzahlen und ja ein Straßenbauer oder eine Pflegekraft werden krank,eher als sich Beamte denken können und dafür müssen sie auch aufkommen- SOLIDARGEMEINSCHAFT
Zitat: "Alle Erwerbstätige sollten rentenversicherungspflichtig sein."
Warum nur alle "Erwerbstätige"?
Nehmen wir an, jemand würde 20 Millionen Euro erben und das ist nun kein wirklich riesiger Betrag, auch wenn es selbstverständlich weitaus mehr ist, als die meisten Bürger in ihrem ganzen Leben mit ihrer Arbeit bzw. Erwerbstätigkeit verdienen (werden).
Nur ein Depp würde die 20 Millionen Euro derzeit auf einem Tagesgeldkonto deponieren und dafür 0,01 oder 0,001 Prozent Zinsen kassieren. 20 Millionen Euro kann man auf verschiedene Assets streuen (vermietete Immobilien, Gold/Edelmetalle, Aktien und andere Unternehmensbeteiligungen usw.) und damit ohne große Risiken eingehen zu müssen sicherlich eine Rendite von 5 Prozent p. a. erzielen.
Das wären pro Jahr eine Million Euro Kapitaleinkünfte, auf die man zwar Einkommensteuer zahlen muss, aber in diesem unserem "christlichen" Lande 0,00 Euro Beiträge zur gesetzlichen Arbeitslosen-, Kranken-/Pflege- und Rentenversicherung (mit anderen Worten: Nix).
Auf der anderen Seite zahlt ein Alleinstehender, der in diesem unserem "christlichen" Lande für den gesetzlichen Mindestlohn von derzeit 9,60 Euro brutto pro Stunde arbeitet, bei einer 40-Stunden-Woche rund 670 Euro Sozialabgaben und das Monat für Monat (AN- und AG-Beitrag zusammengerechnet).
Ja, so sind die Gesetze in diesem unserem angeblich "christlichen" Lande. Was würde wohl Jesus Christus zu diesen Gesetzen sagen? Ich weiß zwar nicht, was Jesus Christus, wenn er heute leben würde, wählen würde, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht die Parteien, die seinen Namen tragen ("C"DU bzw. "C"SU).
Zitat: "... Aber hier sehe ich nicht die korrupten Eliten in der Verantwortung, sondern die Bürger, die diese Eliten immer wieder wählen."
Das wäre dann aber m. E. nur die halbe Wahrheit.
Es gibt sicherlich Bürger, die sich tatsächlich für alles Mögliche interessieren, aber in ihrem ganzen Leben noch nie für Politik und Wirtschaft. Andererseits gibt es auch resignierte Bürger, die sich von der Politik abgewendet haben, weil sie persönlich die Erfahrung gemacht haben, dass sich nichts für sie verbessert, egal was sie wählen.
Es gibt aber auch nicht wenige Bürger, die den "korrupten Eliten" glauben, weil sie das scheinheilige Spiel der Eliten nicht durchschauen. Eine "christliche" Pastorentochter wie Angela Merkel lügt schließlich nicht. Wenn die Eliten aber das Volk für dumm verkaufen, dann sind die Eliten auch dafür verantwortlich, denn so dumm sind die Eliten selbst dann auch wieder nicht. Die meisten wissen ganz genau, was sie tun, wenn sie die Bürger für blöd verkaufen und über den Tisch ziehen.
Dazu passt der schöne Satz des Kabarettisten Georg Schramm, der leider schon in Rente gegangen ist: "Man braucht Idioten, sonst frisst keiner Gammelfleisch." Die Elite selbst frisst nämlich kein vergammeltes Fleisch. Die Elite frisst 1A-Premium-Qualitäts-Fleisch von handgestreichelten Rindviechern und freilaufenden Öko-Schweinen.
Das beste Beispiel dafür ist der gesetzliche Mindestlohn, den es seit 2016/2016 in Deutschland gibt und der von "Mutti" Merkel und vor allem der CDU/CSU, aber auch der FDP, jahrelang verhindert wurde, weil er angeblich schlecht für den Standort Deutschland und das gepriesene Wirtschaftswachstum wäre.
Zitat: "Systemwechsel: oh ja!" - Nein!
Leider ist auch im (Unter-)Titel des Beitrags von einem "Systemwechsel" die Rede.
Bei aller Liebe, Worte wie "Systemwechsel" haben einen negativen Beigeschmack und sind daher für viele Bürger in diesem unserem Lande tendenziell abschreckend.
Ich würde stattdessen von einer "Neuordnung" der Rente bzw. gesetzlichen Altersversorgung sprechen. Das klingt viel besser. Es gibt Worte, die klingen einfach schön und es gibt Worte, die klingen unsympathisch bzw. abstoßend, auch wenn Inhalte bzw. Ziele identisch sind.
In "Neuordnung" steckt das Wort "Ordnung" drin und gegen Ordnung hat der typische Deutsche nichts, ganz im Gegenteil, der deutsche Untertan liebt die Ordnung und hasst die Unordnung. Und wenn etwas "neu" geordnet wird, weil das alte Rentensystem in Unordnung ist, dann klingt das erst richtig gut.
Es genügt nicht, gute Ideen und ehrenwerte Ziele zu haben, man muss sie in einer Demokratie auch wohlklingend verkaufen.
>>Warum nur alle "Erwerbstätige"?<<
Eine der richtigen Fragen. Beitrag von jedem Einkommen, egal wie es zustande kommt, ohne Bemessungsgrenze in gesetzliche RV und KV, dann sähen die Sicherungssysteme anders aus. Alle die hier leben heisst natürlich auch Abgeordnete, Minister und Bundeskanzler. Wenn politische Entscheider nicht per Staatspension von der gesetzlichen RV abgekoppelt wären, dann würde ihr Interesse an der Qualität der gesetzlichen RV massiv steigen, da bin ich sicher. Offen ist eben nur die Frage wie sich das durchsetzen lässt.
»Warum nur alle "Erwerbstätige"?«
In den Niederlanden erhält jede Person, die das Rentenalter erreicht hat, eine Rente. Gleichgültig, ob sie jemals im Arbeitsprozess stand.
Zustimmung - zum Kern Ihres Posts.
Und leise Kritik. Ich möchte meine Ideen, Vorstellungen, Haltungen, Wünsche nicht verkaufen, sondern darstellen. Für mich ist das (Andere werden dies anders sehen) ein erheblicher Unterschied. Was ich verkaufe, besitze ich nicht mehr.
Auch habe ich als un-typischer Deutscher nichts gegen - ein gewisses Maß an - Ordnung. Ohne die könnte kein Gemeinwesen existieren. Der alte Satz von Paracelsus passt auch hier: "Jegliches ist ein Gift. Es kommt auf die Dosis an."
Dass bestimmte Begriffe den Bürger erschrecken: wohl wahr. Am Beispiel des Sozialismus sehen wir das tagtäglich. Da ist es für mich als Altmeister der Sprache meine Pflicht, dem mit aller Rest-Energie entgegenzuwirken.
Nicht nur hier, sondern vor allem dort, wo es wehtut. Mir - und meinem Gegenüber. Nicht als Attitüde, sondern als zwangsläufige Folgeerscheinung. Für Schmerzlinderung sind dann Andere zuständig.
"Die deutsche Einheit"
hat die gesetzliche Rentenversicherung mit ruiniert.
Es gab kein Geld aus der DDR-Rentenkasse und plötzlich waren Millionen Rentner da, die versorgt werden mussten, sie haben nichts oder nur wenig in die Rentenkasse einbezahlt. Ein Problem was bis heute nachwirkt und bei den Kosten der Einheit unterschätzt wurde.
@lasteskrachen
Das ist Unsinn, den Sie hier verbreiten. Die deutsche Rente wird nach dem Umlageverfahren finanziert und hat immer nur eine Rücklage von zwei bis drei Monaten. Somit haben alle Deutschen die Rentenbeiträge zahlten, egal ob West oder Ost, die Renter in Ost und West versorgt. Somit haben auch alle deutsche die Vereinigung finanziert. Ob das Geld für die Vereinigung aus der Rentenkasse gezahlt werden durfte, ist wieder ein anderes Thema.
https://de.wikipedia.org/wiki/Umlageverfahren
Auszug Wikipedia
"Die eingezahlten Beiträge werden unmittelbar zur Finanzierung der Leistungsberechtigten herangezogen, also an diese wieder ausbezahlt. "
Das ist ja das Geniale am Umlageverfahren, egal ob Krieg, Finanzkrisen oder andere Korruption funktioniert das Umlageverfahren. Solange es Menschen gibt die Rentenbeiträge zahlen, werden alte Menschen versorgt. Genau deswegen wurde auch nach dem zweiten Weltkrieg das Kapitaldeckungsverfahren durch das Umlageverfahren ersetzt. Die Menschen hatten nach zwei Weltkriegen einfach die Schnauze voll von den Verlusten ihrer Altersversorgung durch das unsichere Kapitaldeckungsverfahren.
Richtig. Es kommt eben darauf an wie das Umlageverfahren gestaltet wird. Das kann man wesentlich besser machen als in der BRD.
Die ihr Privileg der Nicht-oder Schwachbeteiligung an der "Solidarversicherung" verlören würden natürlich aufschreien, das tun sie schon wenn mal jemand die AHV in der kapitalistischen Schweiz anspricht. Aber sie sind in der Minderheit.
Noch unter Schröder wurde der Rente das Ziel "Sicherung des Lebensstandards" gestrichen und statt dessen die Begrenzung der Beitragshöhe auf 20% zum Ziel gesetzt. Hauptnutznießer waren die Arbeitgeber, die auf diese Weise seither Milliarden an Personalkosten einsparten. Aber am meisten konnten sie sparen durch den Ausbau des Niedriglohnsektors. Das ist das, was jetzt als Altersarmut allen auf die Füße fällt. Und da ist es doch interessant, dass Herr Sell für eine "echte Grundrente" plädiert, weil damit noch mehr Arbeitnehmern der Weg in die prekäre Beschäftigung eröffnet würde ("sich auf die fundamentalen Veränderungen in der Arbeitswelt einzulassen, etwa „hybride“ Erwerbsformen"). Gleichzeitig plädiert Sell mit seinem Modell dafür, dass die Arbeitnehmer auf den eigentumsgleichen verfassungsrechtlichen Schutz ihrer Rentenansprüche verzichten sollen. Es fällt hier offenbar nicht weiter auf, was für eine reaktionäre Zumutung in dem Vorschlag von Sell liegt.
„Die deutsche Rente wird nach dem Umlageverfahren finanziert und hat immer nur eine Rücklage von zwei bis drei Monaten.“
Die Nachhaltigkeitsrücklage lag Ende 2020 bei rund 37,1 Milliarden Euro – dies entspricht 1,57 Monatsausgaben. Sie ist keine in Stein gemeißelte Regelung sondern wurde immer wieder verändert.
Die deutsche Einigung, in Wahrheit der Anschluss der DDR an die BRD war insofern ein 2-Billionen-Wirtschaftsförderungsprogramm für die deutsche Wirtschaft, als sie über den Soli aus Steuererträgen der arbeitenden Bevölkerung und aus deren Sozialversicherungen finanziert wurde. Die Unternehmen haben abkassiert.
Außerdem: „Das ist ja das Geniale am Umlageverfahren, egal ob Krieg, Finanzkrisen oder andere Korruption funktioniert das Umlageverfahren. Solange es Menschen gibt die Rentenbeiträge zahlen, werden alte Menschen versorgt.“
Das ist Hanebüchen, was Sie hier schreiben. Offensichtlich haben Sie meine Ausführungen nicht gelesen.
Ob Rentnerinnen und Rentner eine anständige Rente erhalten, ist keine Frage der Formel oder der technischen Begriffe, SONDERN EINE FRAGE DER GESINNUNG.
Ich habe mich zum Thema Rentenlüge auf meiner persönlichen Homepage ausführlich beschäftigt.
„Das ist ja das Geniale am Umlageverfahren, egal ob Krieg, Finanzkrisen oder andere Korruption funktioniert das Umlageverfahren. Solange es Menschen gibt die Rentenbeiträge zahlen, werden alte Menschen versorgt.“
Was ist daran falsch? Ich kann in ihrem Kommentar keinen Widerspruch zu meinem Absatz erkennen. Mit der Höhe der Rente hat meine Aussage erst mal garnichts zu tun.
"Ob Rentnerinnen und Rentner eine anständige Rente erhalten, ist keine Frage der Formel oder der technischen Begriffe, SONDERN EINE FRAGE DER GESINNUNG."
Den Kommentar verstehe ich nicht und würde ihm sogar widersprechen. Was hat die persönliche Gesinnung mit dem Finanzierungsart der Rente zu gemeinsam? Und natürlich ist die Finanzierung einer anständigen Rente eine Frage der Formel/des Systems. Sonst funktioniert das ganze System ja nicht.
Zuallererst ist die Lesbarkeit ihres verlinkten Textes "Rentenlüge" wegen der vielen Zitate und Fakten eingebettet in Kettensätze sehr schlecht. Es fehlt auch ein roter Faden im Text und wird ständig in den Themen hin und her gesprungen. An der Lesbarkeit ihrer Texte sollten Sie auf jeden Fall arbeiten. Weniger ist mehr (Keine Kettensätze!)! Ein Überarbeitung durch einen Lektor empfehle ich hier.
Auch ist es sehr schwierig in den ganzen Daten des Textes, ihre Meinung oder ihren Vorschlag für eine alternative Rentenfinanzierung aufzufinden.
Nichtsdestotrotz kann ich auch hier keinen Widerspruch zu meinem o.g. Text erkennen. Bitte klären Sie mich auf.
O.k., ich probiere es noch einmal:
Wenn es einem Staat ein Anliegen ist, seine Bevölkerung mit einer angemessenen resp. auskömmlichen Rente zu versorgen, dann findet er einen Weg. Für alles, was einem wichtig ist, hat man Geld, hat auch Staat Geld. Es ist also eine Frage der Prioritäten: Wie wichtig ist ihm die adäquate Versorgung in diesem Falle von Rentnern.
Die Niederlande z.B. haben sich mal dafür entschieden, keine Altersarmut zu wollen und haben aus diesem Grunde eine Rentenversorgung für jede in den Niederlanden lebende Person organisiert, egal, ob sie jemals gearbeitet hat.
Und wenn man dann so etwas will, findet man auch die richtigen Instrumente. Dann ist es egal, ob man vom Generationenvertrag spricht oder von Grundeinkommen. Das meinte ich mit Gesinnung.
Sie machen daraus persönliche Gesinnung, doch das habe ich nirgends geschrieben.
…
Ich habe weiter oben von Brosamen gesprochen, die vom politisch/medialen Komplex gnädiger Weise gewährt werden. Es sollte bei Renten um die Realisierung von Ansprüchen gehen. Schließlich ist Wirtschaftsleistung eine Gemeinschaftsleistung aller. Und es ist für mich unerträglich, dass uns die Regierungen des »Parteienkartell aus CDU/CSU, SPD, FDP und GRÜNE« auch über die Ausgestaltung der Renten immer über den Tisch gezogen und unserer „Besitzstände“ beraubt haben. Was sie uns mit ihren ewigen Rentenanpassungen geliefert haben, ist Mangelverwaltung.
Ich empfehle Ihnen noch einmal, sich dafür zu interessieren, welchen Einfluss Larry Fink auch auf Ihr Leben nimmt.
Also noch einmal: die neoliberale Ausbeutungsgesinnung dominiert und steht einer adäquaten Rentenversorgung im Weg.
Wenn Sie sagen würden, DASS SIE PROBLEME HABEN, mit den von mir dargebotenen Texten zurecht zu kommen, könnte ich das so stehen lassen. Aber ich kenne auch die Anderen, die damit überhaupt kein Problem haben, und dann reicht es mir auch, wenn die mich verstehen.
"neoliberale Ausbeutungsgesinnung"
"politisch/medialen Komplex"
Mit solchen Begriffen überzeugen Sie vielleicht beim nächsten marxistischen Kongress, aber nicht die Mehrheit der Bevölkerung. Dem Straßenbauer und dem Büromitarbeiter sind diese Begriffe viel zu kompliziert und klingen abschreckend.
"Sie machen daraus persönliche Gesinnung, doch das habe ich nirgends geschrieben."
Sie schrieben folgenden Absatz:
"Ob Rentnerinnen und Rentner eine anständige Rente erhalten, ist keine Frage der Formel oder der technischen Begriffe, SONDERN EINE FRAGE DER GESINNUNG."
Natürlich bezog ich das auf die Renter im Satz. Ein anderers Objekt war in ihrem Satz ja nicht vorhanden. Wenn Sie die Gesinnunjg des Staates meinen, schreiben Sie es beim nächstes Mal auch. Ich kann nicht ihre Gedanken lesen.
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„Das ist ja das Geniale am Umlageverfahren, egal ob Krieg, Finanzkrisen oder andere Korruption funktioniert das Umlageverfahren. Solange es Menschen gibt die Rentenbeiträge zahlen, werden alte Menschen versorgt.“
Zum Abschluss verstehe ich immer noch nicht, was Sie an meinem o.g. Satz auszusetzen haben. Wo sind ihre einfachen und klaren Gegenargumente? Was ist daran falsch? Die "neoliberale Ausbeutungsgesinnung" oder der "politisch/medialen Komplex" macht doch meine Aussage nicht verkehrt.
Natürlich spreche ich allein für mich. Für welche Person den sonst? Und das andere Personen ihre Texte einfach verstehen, lassen wir mal als Scheinargument so stehen. Das bedeutet ja nicht, das ich unrecht habe.
„Ich kann nicht ihre Gedanken lesen.“
Sie brauchen meine Gedanken nicht zu lesen, wohl aber den Kontext verstehen.
Wenn Sie mir außer Methodenkritik nicht weiteres anzubieten haben – ich meine argumentativ – dann beende ich hier den Dialog mit Ihnen.
„macht doch meine Aussage nicht verkehrt.“
Auch das hatte ich nirgends behauptet.
Das stimmt nicht. Oben schrieben Sie:
"
Das ist Hanebüchen, was Sie hier schreiben. Offensichtlich haben Sie meine Ausführungen nicht gelesen.
Ob Rentnerinnen und Rentner eine anständige Rente erhalten, ist keine Frage der Formel oder der technischen Begriffe, SONDERN EINE FRAGE DER GESINNUNG.
Ich habe mich zum Thema Rentenlüge auf meiner persönlichen Homepage ausführlich beschäftigt."
Sie bezeichneten meine Aussage als hanebüchen. Wofür Sie bisher in keinster Weise ein Argument geliefert haben.
Welchen Kontext meinen Sie? Hier ihr Absatz:
"Das ist Hanebüchen, was Sie hier schreiben. Offensichtlich haben Sie meine Ausführungen nicht gelesen.
Ob Rentnerinnen und Rentner eine anständige Rente erhalten, ist keine Frage der Formel oder der technischen Begriffe, SONDERN EINE FRAGE DER GESINNUNG.
Ich habe mich zum Thema Rentenlüge auf meiner persönlichen Homepage ausführlich beschäftigt."
In ihrer Aussage kommt das Wort "Staat" nicht einmal vor. In welchem Kontext soll ich auf dieses Wort kommen? Das Wort Gesinnung kann sich hier auf alles beziehen. Woher soll ich das wissen? Das Naheliegenste wäre die Gesinnung der Rentner. Aber auch hier kann ich nur vermuten.
Mir kommt hier die Auseinandersetzung mit Sell zu kurz: Was meint er mit einem "Wertschöpfungsbeitrag"? Wem genau will er in die Tasche greifen? Und in welchem Umfang? Das sind doch die zentralen Fragen und hier bleibt er die Antwort schuldig.
Sobald einer mit dem Wort "Systemwechsel" um die Ecke kommt, müssen die Alarmglocken schlagen. Denn damit wird in der Regel nur so getan, als hätte einer die technische Formel gefunden, mit der sich der politisch-ökonomische Konflikt vermeiden ließe. Wer sich darauf einläßt, der hat den Konflikt zulasten der Rentner schon verloren.
Noch mal dazu:
>>Beitrag von jedem Einkommen, egal wie es zustande kommt, ohne Bemessungsgrenze in gesetzliche RV und KV, dann sähen die Sicherungssysteme anders aus. Alle die hier leben heisst natürlich auch Abgeordnete, Minister und Bundeskanzler. Wenn politische Entscheider nicht per Staatspension von der gesetzlichen RV abgekoppelt wären, dann würde ihr Interesse an der Qualität der gesetzlichen RV massiv steigen, da bin ich sicher.<<
Das ist einer der möglichen Gedanken zum Rentensystem.
Man kann sich auch Anderes vorstellen, zum Beispiel eine steuerfinanzierte Grundrente, deren Höhe ein Stück über dem Existenzminimum liegen sollte. Dazu eine umlagefinanzierte Zusatzrente in beitragsabhängiger Höhe. Die natürlich nicht Privatprofiteuren anvertraut werden darf. Als anderes Beispiel.
Lassen wir doch einfach mal ein bisserl die Kreativität frei laufen und entscheiden dann was günstig wäre.
Offen ist natürlich die Frage wie sich das durchsetzen lässt. Falls das was als Optimum erkannt wurde gar durchsetzbar ist, (wovon ich zur Zeit ausgehe), welche Schritte in die richtige Richtung möglich wären.
Dafür unser aller Dank an die schwarze Null, aka W. Schäuble; und an den geistig-moralichen Wendekanzler H. Kohl (bei Manchen auch als "Verkohler"bekannt).
Nein kein Unsinn, es wurden mehr Ost-Renten bezahlt als Beitragszahler der ehemaligen DDR einbezahlt haben, soviel zum Umlagesystem.
"Rund 2 Billionen Euro hat die Wiedervereinigung bislang „gekostet“.
Die Zahl ergibt sich, wenn man alle Transfers addiert, die aus der EU und den westdeutschen Bundesländern in die infolge der Wiedervereinigung hinzugekommenen neuen Länder seit dem Jahr 1990 geflossen sind. Dazu zählen Sozialtransfers, wie zum Beispiel Renten, die etwa zur Hälfte über westdeutsche Beitrags- und Steuerzahler finanziert werden."
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/kosten-der-wiedervereinigung-die-transfers-in-den-osten-werden-nicht-sinken-12924121.html
Du schreibst:
"Die deutsche Einheit hat die gesetzliche Rentenversicherung mit ruiniert.
Es gab kein Geld aus der DDR-Rentenkasse und plötzlich waren Millionen Rentner da, die versorgt werden mussten, sie haben nichts oder nur wenig in die Rentenkasse einbezahlt. Ein Problem was bis heute nachwirkt und bei den Kosten der Einheit unterschätzt wurde."
Dein Kommentar ist Unsinn, weil Du in Ihm implizierst, hast, das es Jahrzehnte vorher Einzahlungen in die Rentenkasse gegeben hat. Genau das passiert aber beim Umlageverfahren gerade nicht.
Auch Dein jetziges Argument macht keinen Sinn, weil jeder diese Rechnung auch auf andere arme Regionen in Deutschland aufmachen könnte. Wer hat den die Rente des armen Bayern von 1945-1980 bezahlt? Wer bezahlt den die Rente vom deindustralisierten NRW heute? West-Berlin damals? Berlin heute?
Das nennt Solidarprinzip, und war schon immer ein Eckpfeiler der gesetzlichen Rente (z.B. Mindestrente trotz niedriger Einzahlungen usw.).
Schlussendlich wurde die ehemalige DDR auch eine arme Region, weil es die westdeutsche Elite so wollte. Die westdeutsche Elite wollte keine Konkurenz im eigene Land aufbauen, sondern ein weiteres Absatzgebiet für ihre eigene Produkte schaffen. Die Deindustrialisierungsrate im Osten war nach der Wende größer als nach dem zweiten Weltkrieg. Das haben nicht mal die Russen geschafft.
Mit dieser Taktik der verbrannten Erde in Ostdeutschland hat die westdeutsche Elite die westdeutschen Arbeitsplätze für weitere 20-30 Jahre vor der Globalisierung gerettet. Vielleicht auch deinen Arbeitsplatz?
Ich vermute mal, weil es dem widerspricht, wie die meisten Menschen persönlich wirtschaften. Bei einem ganzen Staat (Makroökonomie) funktioniert das aber nicht.
Deswegen ist auch jeder Politiker/Partei ein Dummkopf oder Heuchler , der sich an der schwäbischen Hausfrau (schwarze Null) bei den Fianzen eines Staates orientiert.
Genau deswegen werden solche Politiker/Partei auch am Stammtisch immer gelobt und schlussendlich sogar gewählt. Siehe CDU, CSU und FDP.
"Was den Kapitalisten am Umlageverfahren stört ist, das sie für ihre Beschäftigen Beiträge müssen, die ihre Gewinne senken. Deshalb setzen FDP und die Grünen als Öko-FDP auf das kapitalgedeckte Verfahren. Das freut Blackrock-Aktionäre sehr, kauft euch deshalb, wenn ihr könnt, ein paar BlackRock-Aktien, die Grünen wollen es..."
Der Kapitalismus will natürlich die ganze Zeit mit aller Macht in die glorreiche Zeit des 19. Jahrhunderts zurück. So geringe Abgaben wie möglich erhöhen den Gewinn. Altersversorge ist nicht das Problem des Kapitalismus. Kinderarbeit auch nicht usw.
." Wenn jetzt 17 Millionen Ostdeutsche hinzukommen, so ist das für ein Umlagesystem ein geringes Problem, denn ostdeutsche Erwerbstätige finanzieren ihre ostdeutschen Rentner."
In der DDR gab es auch ein umlagefinanziertes Rentensystem. Die DDR-Rentenkasse Der Generationenvertrag funktionierte in der DDR genauso wie in der BRD. DDR‑Bürger mussten nicht in eine Rentenkasse der BRD einzahlen, um heute rechtmäßige Ansprüche auf ihre Rente zu haben. . Diese Beiträge fehlen natürlich im Osten für die Bezahlung der monatlichen Renten für immer mehr Alte. Zudem herrschte nach der Wiedervereinigung eine hohe Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland.
@ fauental
Das war kein Vorwurf, sondern eine Feststellung, natürlich sehe ich einem Solidaritätsanspruch der ehemaligen DDR-Bürger, das Geld fehlt aber trotzdem.