Eine Seele von Insel

EU-Referendum Von verschwundenen Lamas, fetten Katzen und dem Ja zu Lissabon. Im Pub zeigte sich, wie sehr es bei der Abstimmung um die irische Identität ging
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Würden in Irland nicht die 0,8 Prozent der EU-Bevölkerung leben, die zum Lissabon-Vertrag befragt wurden, wäre ich wohl nicht hingefahren. Die grüne Insel hatte mich nie sonderlich angezogen. Es war mein erster Besuch. Ich war nicht gerade bezaubert. Mein Urteil fiel vielleicht deswegen so hart aus, weil ich gerade aus der Schweiz kam. Irland sei das teuerste Land der Eurozone, warnte die Schweizer Presse, das Land sei nicht einmal für Schweizer billig. Ich begann unwillkürlich zu vergleichen. Allenfalls von der Pub-Kultur abgesehen, erreichte Irland in keiner Hinsicht die Lebensqualität der Schweiz. Befremdet beobachtete ich, dass sich irische Bahnreisende nach dem Kauf der Fahrkarte anstellen müssen, auf dem Bahnsteig, in langen Schlangen, entlang