Eine vergiftete Marke

Schottland Sechs Wochen vor dem Unabhängigkeitsreferendum geht die Ja-Kampagne Klinken putzen und profitiert vom Negativ-Image der Tory-Regierung in London
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2014
Die Unabhängigkeitsbefürworter versprechen Reichtum. Aber haben sie recht?
Die Unabhängigkeitsbefürworter versprechen Reichtum. Aber haben sie recht?

Foto: Jeff J. Mitchell/ AFP/ Getty Images

Seaton ist nicht besonders pittoresk. Das Quartier im Norden von Aberdeen, eines der ärmsten der Stadt, wird von vier tristen Hochhäusern überragt, auf der einen Seite liegt ein Golfplatz, gleich dahinter die windige Nordseeküste. Auf dem Rasen zwischen den Blöcken marschieren Möwen umher und suchen nach Essbarem.

Doug Haywood und Connor Milligan sind guter Stimmung, als sie an einem Sonntagnachmittag auf einen der Wohntürme zugehen, in der Hand einen Stapel Flugblätter und ein Klemmbrett. „Seaton ist größtenteils ein Arbeiterviertel“, sagt der 21-jährige Connor im Fahrstuhl zum 18. Stock. Viele Leute mit geringen Einkommen wohnen hier, dazu jede Menge Migranten aus Osteuropa. „Es sind genau diese Leute, von denen viel