Einen Platz finden

Heimatlosigkeit In ihrem postum veröffentlichten Roman "Das Regal der letzten Atemzüge" kämpft die Erzählerin mit Worten gegen den Zerfall
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Wir sind viel länger tot als lebendig." Das sagt die geliebte Tante der Ich-Erzählerin in Aglaja Veteranyis neuem Roman nur wenige Zeit vor dem eigenen Tod. Nun ist sie gestorben, und die Verwandtschaft findet sich ein. Die letzten Totenrituale werden vollzogen, die Beerdigung findet statt.

So weit die Rahmenhandlung von Das Regal der letzten Atemzüge, jenem Roman, an dem die Autorin bereits arbeitete, bevor noch ihr Erstlingswerk Warum das Kind in der Polenta kocht (Freitag 41/99)veröffentlicht war, und der nun als Teil ihres literarischen Nachlasses vorliegt, nachdem sie sich im Februar 2002 aus freien Stücken das Leben nahm. Ein Abschied in Worten ist auch Das Regal der letzten Atemzüge. Denn wie schon im ersten Buch durchmischen sich das Spiel der Fiktion,