Einer von hier

Porträt Karamba Diaby kam 1985 aus dem Senegal in die DDR. Er lebt in Halle an der Saale und tritt dort jetzt als Bundestagskandidat an. Eine Begegnung im Wahlkampf
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2013
Karamba Diaby auf dem Marktplatz von Halle
Karamba Diaby auf dem Marktplatz von Halle

Foto: Charlotte Sattler für der Freitag

Vermutlich wäre die Nachricht, dass Karamba Diaby im Herbst ziemlich sicher der erste schwarze Bundestagsabgeordnete wird, bloß eine Nachricht geblieben – wäre sein Wahlkreis nicht jener mit der Nummer 72. Diaby tritt für die SPD in Halle an der Saale an. Ein Schwarzer aus dem Osten: Das macht die Nachricht zur Geschichte. Die Frage ist nur, zu was für einer Geschichte. Oder besser gesagt: Wie sie erzählt wird.

Es ist Samstagvormittag, Karamba Diaby steht in einer Sporthalle bei einem Judo-Turnier und kramt in seinen Manteltaschen. Er sucht etwas Internationales. Schließlich zieht er einen E-Mail-Ausdruck hervor. „Ah ja, Dauergast Russland“, sagt er. Dann liest er weiter: „ ‚...hat leider abgesagt.‘ Ach so. Aber hier sin