So werden Niederlagen prophezeit - General Carleton-Smith, Kommandeur des britischen Afghanistan-Korps, hält einen Sieg am Hindukusch für kaum noch möglich. Das klingt nach einem Urteil, wie es viele Analytiker seit Jahren fällen, und erinnert an Erklärungen, mit denen die Amerikaner Anfang der siebziger Jahre auf ihren Rückzug aus Indochina einzustimmen begannen. Freilich hatten die US-Regierung seinerzeit mit Nordvietnam einen Verhandlungspartner, der nicht nur friedenswillig war, sondern sogar gesprächsbereit blieb, als B 52-Staffeln seine Hauptstadt Hanoi bombardierten. Die nordvietnamesische Regierung wollte den Frieden nicht um jeden Preis, aber den Krieg auch nicht - koste es, was es wolle - verlängern. Ganz anders heute die Taleban, sie wollen erst verhandeln, wenn alle ausländischen Truppen ihr Land verlassen haben, sie sind weder friedenswillig noch gesprächsbereit, sondern siegessicher. Sie führen ihren Zermürbungskrieg gegen die NATO und das seit sieben Jahren. In etwa die gleiche Zeit, die zwischen der Ankunft der ersten US-Marines 1965 in Südvietnam und dem Abzug der letzten US-Kampfeinheiten vor dort im Frühjahr 1972 lag. Hat der General daran gedacht?
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