Einsam und verlassen

Corona Seit langem ist bekannt, dass Covid-19 für Ältere lebensgefährlich ist. Ihr Schutz wurde trotzdem vernachlässigt. Nun steigen die Todeszahlen rasant
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2021
Seit dem Frühjahr wusste die Politik, dass Covid-19 eine Krankheit ist, die vor allem für die Hochbetagten und insbesondere die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen lebensgefährlich ist. Und passiert ist so gut wie nichts
Seit dem Frühjahr wusste die Politik, dass Covid-19 eine Krankheit ist, die vor allem für die Hochbetagten und insbesondere die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen lebensgefährlich ist. Und passiert ist so gut wie nichts

Fotos: Emin Ozmen/Magnum Photos/Agentur Focus, Marco Bertorello/AFP/Getty Images (links)

In den letzten Wochen vermeldete das Robert-Koch-Institut (RKI) fast jeden Tag mehr als 1.000 Covid-19-Todesfälle. Statistisch waren rund 900 der Verstorbenen älter als 70 Jahre und mehr als 300 von ihnen lebten in Alten- und Pflegeheimen. Man kann es nicht oft genug wiederholen: Covid-19 ist eine Erkrankung der Älteren.

Das ist nicht neu und seit dem Frühjahr bekannt. Forderungen nach einem konsequenten Konzept zum Schutz der Risikogruppen wurden jedoch stets belächelt. Man starrte lieber auf Inzidenzwerte. Die hat man nun. Gerade in der Gruppe der Hochbetagten sind diese Inzidenzwerte heute um ein Vielfaches höher als beim Rest der Bevölkerung. Aber wen wundert das, zielen die Lockdown-Maßnahmen doch genau auf die Bevölkerungsschichten, bei den