Eisern Union: Von Nina Hagen bis zur Tabellenspitze

A – Z „Die Eisernen“ stehen an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. Ein Verein, der in den proletarischen Milieus von Ostberlin seinen Ursprung hat. Unser Autor Frank Willmann geht seit Mitte der 90er-Jahre ins Stadion. Ein Lexikon
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2022
„Eisern“ wird der 1. FC Union genannt, weil in dem ehemaligen Arbeiterverein viele Spieler nebenher in der Industrie gearbeitet haben
„Eisern“ wird der 1. FC Union genannt, weil in dem ehemaligen Arbeiterverein viele Spieler nebenher in der Industrie gearbeitet haben

Foto: Harald Hauswald/Ostkreuz

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An der Alten Försterei Nichts liebt der Unioner mehr als sein Stadion, sein Wohnzimmer, die Brutstätte des gemeinen Unionertums. Steigt man S-Bahnhof Köpenick aus, geht es über einen romantischen Pfad, der die Fußballfreund:innen im Herbst durch Matsch und vorbei an Fuchs und Häsin direkt in die heilige Stätte führt. Etwa 22.000 passen rein, verteilt auf 18.395 Steh- und 3.617 Sitzplätze. Besonders auf die Stehplätze ist der Fan stolz. Bei diversen Gelegenheiten packten die Unioner in der Vergangenheit ehrenamtlich beim Stadionumbau an.

Zur Weihnachtszeit lockt seit 2003 das Weihnachtssingen (➝ Nina Hagen) das Unionervolk ins Stadion, das liebestoll von allen Unioner:innen als AF bezeichnet wird. In den 1930ern und 40ern nannten manc