Elfriede Jelinek

A–Z Kaum eine Schriftstellerin wird mit so viel Hass und Häme, aber auch Lob und Ehre überschüttet wie die Vielschreiberin Elfriede Jelinek: unser Lexikon zum Geburtstag
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2016
Elfriede Jelinek

Foto: Sophie Bassouls/imago/leemage

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Altern Bis heute steckt es in vielen Köpfen fest: „Die Frau wird von dauerndem Gebrauch nicht besser, aber wenn sie selbst sich vergreifen will an einem jungen Mann, der in ihrem Ort wohnt: also nein!“ Dass Frauen jenseits der Altersschwelle X vom allzeit begaff- oder betatschbaren Sexobjekt zum entsexualisierten Ding werden, dass sie dann also erst recht missachtet oder verlacht werden dürfen, ist ein wiederkehrendes Motiv in Elfriede Jelineks Texten (➝ Lust).

Gefragt, wie sie sich ihr Alter vorstelle, antwortete sie der Schweizer Weltwoche einmal: „Schrecklich! Vor dem Alter habe ich panische Angst, seit ich bei meiner Mutter diesen Verfallsprozess miterlebt habe.“ Die Demenz ihrer Eltern flocht sie 2011 wiederum in einen Text ein (➝ Winter