Ende der "süßen Anarchie"

Im Gespräch Der Regisseur Boris Mitic über das Serbien von heute und das Versagen der UN-Mission im Kosovo
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Der Belgrader Boris Mitic (28) hat viele Jahre für die französische Agentur AFP aus Serbien berichtet. Doch nach der Gewaltwelle im Kosovo vom März 2004 kehrte er dem Journalismus den Rücken. Seither arbeitet Mitic als Dokumentarfilm-Regisseur und hat mit seinem Streifen Pretty Dyana ein ungewöhnliches Porträt der Roma-Minderheit in Serbien vorgelegt. Er gewann damit auf dem Wiesbadener Go-East-Filmfestival 2005 den Preis für den besten Dokumentarfilm.

FREITAG: Warum haben Sie vor einem Jahr AFP verlassen?
BORIS MITIC: Ich fühlte mich durch diese Arbeit für weltweit präsente Medien zusehends frustriert, weil es unmöglich war, die Lage im Kosovo so zu schildern, wie sie sich für mich darstellte. Das hat mich nur noch angewidert.

Si