Ende einer Hängepartie

Soziale Ungleichheit Nach zähen Verhandlungen ist der 5. Armuts- und Reichtumsbericht beschlossen worden. Seit dem ersten Entwurf wurde fleißig gekürzt und gestrichen
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Die Lebensmittelversorgung der Tafeln – wie hier in München – ist ein Symbol sozialer Ungleichheit
Die Lebensmittelversorgung der Tafeln – wie hier in München – ist ein Symbol sozialer Ungleichheit

Foto: Johannes Simon/Getty Images

Nun ist er also beschlossen, der 5. Armuts- und Reichtumsbericht. Seit anderthalb Jahren war der Bericht der Großen Koalition von CDU/CSU und SPD überfällig – jede Regierung muss ihn laut einem Bundestagsbeschluss vom Oktober 2001 zur Mitte der Legislaturperiode vorlegen. Dass die Einigung nun erst so spät erfolgt ist, hat seine Ursache vor allem in dem, was man als subversive Opposition der Union gegenüber diesem Projekt der Großen Koalition nennen kann.

„Was lange währt, wird endlich gut“, behauptet der Volksmund. Im Fall der Armuts- und Reichtumsberichterstattung verhält es sich allerdings wohl eher umgekehrt: Der ursprüngliche Berichtsentwurf aus dem Hause von Arbeits- und Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) war sehr viel a