Endlich Widerstand

Literatur Zeithistoriker Siegfried Prokop hielt minutiös fest, wie der Osten abgewickelt wurde. Und er wehrte sich erfolgreich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2020
Der Palast der Skepsis wurde im Siegerland so bald als möglich eingeebnet
Der Palast der Skepsis wurde im Siegerland so bald als möglich eingeebnet

Foto: Blickwinkel/Imago Images

Wer ist Siegfried Prokop, der diesen umfangreichen – mehr als 600 Seiten umfassenden – Memoirenband vorgelegt hat? Nun, er ist einer der renommierten DDR-Zeithistoriker, der seit Ende der 1970er Jahre an der Berliner Humboldt-Universität lehrte. Thema seiner Vorlesungen war die deutsche Nachkriegsgeschichte und vor allem die Geschichte der Deutschen Demokratischen Republik. Dazu erschienen bald auch erste Veröffentlichungen von ihm, nachdem Prokop früh einen Band zur westdeutschen Studentenbewegung, die Studie Studenten im Aufbruch: zur studentischen Opposition in der BRD von 1974, veröffentlicht hatte.

Nach der „Wende“ von 1989/90 geriet Siegfried Prokop in denselben Strudel von Diskriminierung und Abwicklung wie fast das gesamte ostdeutsche Hoch