Endstation Kirschgarten

Russland Weitab von Moskau und seinen Millionären versucht die Dorfschule von Jermakowo mit einer Bildungsreform fertigzuwerden, die ihr das Lebenslicht ausblasen kann
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2013
Schulkinder in Chelyabinsk, Russland
Schulkinder in Chelyabinsk, Russland

AFP/RIA NOVOSTI

Jeden Morgen kurz vor neun gibt es westlich von Moskau an der Ilinskonje-Chaussee das gleiche Bild. Vor der neugebauten Ganztagsprivatschule mit den weißen Säulen und dem schlossartigen Turm fahren dicke, schwarze Limousinen vor und bringen Kinder aus dem nahen Villenviertel. In der Anstalt mit dem anspruchsvollen Namen President ist alles vom Feinsten – eigenes Schwimmbad, Theater-, Musik-, Gymnastik-Säle, dazu Montessori-Lehrmethoden und Englisch ab Klasse eins. Dieses Angebot – inklusive ärztlicher Betreuung – kostet die Eltern eine schöne Stange Geld. Wer sein Kind hierher schickt, muss pro Monat umgerechnet 2.500 Euro zahlen. Auf die Frage, ob die Kinder in dieser Schule nicht zu isoliert von der Gesellschaft aufwachsen, meint deren Pressespr