Ene, mene, muh

Bundestagswahl Im Moment sieht es so aus, als würden am 22. September so wenige Menschen wie nie zuvor ihre Stimme abgeben. Woher kommt denn dieses große Desinteresse?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2013

Deutschland im Spätsommer 2013, knapp vier Wochen vor der Bundestagswahl: irgendwie eine bräsige Angelegenheit. Angela Merkel betritt die Wahlkampfbühne nur sehr zögerlich, und wenn, erscheint sie dort wie eine unnahbare Monarchin, deren Thron uneinnehmbar scheint. Peer Steinbrück versucht hin und wieder aufzudrehen, wettert gegen Sparpolitik, Spähskandal und Schuldenschnitt für Griechenland, doch niemand kauft dem ehemaligen Großkoalitionär seine Erregung ab. Und seine Laune wird darüber Woche für Woche schlechter.

Und in diesen Zustand der Erstarrung mischt sich nun eine böse Ahnung: Am 22. September werden wahrscheinlich so wenige Bürger wie noch nie wählen gehen. Bereits im Frühjahr gaben 30 Prozent der Teilnehme