Ennullats Krieg

Provinz Swen Ennullat will Bürgermeister werden, überall sieht er Korruption. Seine Gegner schimpfen ihn einen Populisten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 38/2017

Er wartet schon, an den Schläfen grauer als auf Wahlkampfbildern, sonst fast jugendlich, bei schmalen Schultern. Ein paar Schritte, es gibt in Königs Wusterhausen – das immer schon alle nur KW rufen – im ersten Haus am Platz eines dieser erstaunlichen Restaurants, in denen alles gekocht wird, was irgendwie asiatisch klingt. „Wir gehen ins Séparée“, ruft Swen Ennullat, führt in einen milchkaffeebeigen Raum, man muss wählen zwischen Sushi, Thai-Suppen, Pekingente. Nein, Salat gibt es gerade nicht. Ennullat, geboren 1976 bei Bitterfeld, kam zum W in seinem Vornamen, weil die Mutter fest mit einer Tochter rechnete und dann auf die Überraschung hin nur einen schnell dahingeworfenen Namen hatte, zur Hebammen-Frage „Eingedeutscht?