Enteignung

IM KINO Pjotr Luziks Film "Okraina"
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Die Erde, das ist unsere Mutter - und die verkauft man nicht!" - So lautet eines der Argumente, mit denen im russischen Parlament die Verabschiedung eines Gesetzes zur Regelung von Landeigentum immer wieder verhindert wird. Pjotr Luziks Film Okraina ist in gewisser Hinsicht ein Traktat genau zu diesem Thema: Enteignung und Gerechtigkeit - archaische Metaphorik, und wie sie das Denken bestimmt.

Aus einer altertümlich anmutenden Chronik erfährt der Zuschauer zu Beginn die Ausgangslage: Man schreibe das Jahr 199., das Land der Bauern sei verkauft worden. An wen und von wem, das wisse keiner genau. Die ersten Szenen zeigen eine unwirtliche winterliche Landschaft, über die heulend der Wind hinwegfegt. Auf dem zugefrorenen Fluß zwei Männer mit geschulterten Gewehren - ein