Entmythologisierung?

Magnus-Hirschfeld-Tagung Sexualreform zwischen Emanzipation, Eugenik und jüdischem Messianismus
Exklusiv für Abonnent:innen

In seinem kürzlich erschienenen Roman Die Wahrheit über Sascha Knies lässt Aris Fioretis seinen Helden nur mit Mühe einer dubiosen Hodenoperationen entkommen. Er war einer "Bruderschaft" in die Hände gefallen, die an ihm die "biologische Erhebung" erproben wollte. Auf der Täterseite agierte auch ein Mitarbeiter der so genannten Stiftung für Sexualforschung, um die sich das Romangeschehen rankt.

Das historische Vorbild der unschwer zu entschlüsselnden Stiftung wurde im Mai 1933 von NS-Studenten geplündert, sein Gründer, der jüdische Arzt und Sexualreformer Magnus Hirschfeld, musste sich die Verbrennung seiner Bücher in einer Pariser Wochenschau ansehen. Nach einem erfolglosen Versuch, das Institut in Paris neu zu gründen, starb