Entrümpelung

Berliner Abende Der Mai macht nicht alles neu, sondern sentimental. Das liegt am Licht. Es ist, als habe die Frühjahrssonne eine besondere Klarheit, die das Putzen ...
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Der Mai macht nicht alles neu, sondern sentimental. Das liegt am Licht. Es ist, als habe die Frühjahrssonne eine besondere Klarheit, die das Putzen der Fenster mit Vehemenz einfordert, um dann, wenn man diesem Druck nachgegeben hat, erbarmungslos ins Innere vorzudringen und zu enthüllen, was sich dort so alles angesammelt hat. Wer vor dieser Begegnung mit Staub- und Erinnerungsschichten nach draußen flieht, den erwischt es auch dort, selbst nachts.

Wohin gehen wir, fragen Susanne und ich uns gegenseitig, als wir aus dem Theater kommen. Gegenüber geht nicht, da haben wir uns einmal übel zerstritten, das soll nicht wieder vorkommen. Sie will auch nicht eins weiter. Da hat sie sich zuletzt mit Anna getroffen, auch keine Geschichte mit Happy End. Ich wiederum will nicht