Entrutschende Zeit

EILE MIT WEILE Fritz Reheis' Plädoyer für eine Politik der Entschleunigung bleibt unverbindlich
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Wie unzeitgemäß zeitgemäß das alte, in vielen Sprachen bekannte Sprichwort Eile mit Weile ist, lässt sich anschaulich belegt bei Fritz Reheis nachlesen. Der etwas zu werbewirksam verführerische Titel seines in zweiter Auflage erschienenen Buches: Die Kreativität der Langsamkeit. Neuer Wohlstand durch Entschleunigung. Nach Stan Nadolnys ruhevollem Roman Die Kunst der Langsamkeit eine wissenschaftlich erpichte Abhandlung, die uns alle einsichtig machen will, wie fruchtbar, gesund und ausgeglichen unser aller Leben würde, beherzigten wir allseits das Sprichwort, emphatisch die Weile betonend. Die doppelte Zeit-Diagnose, die Reheis vorträgt, verlangt freilich, dass wir eilig ins Zeitalter der Langsamkeit eintreten. Alsbald, wie es Luther-deutsch in