Entscheidend ist die Wirkung

Contergan Vor 50 Jahren erschütterte ein Arzneimittel-Skandal die Bundesrepublik. Nun wurde ein TV-Film, der die Geschichte aufrollt, gerichtlich gestoppt. Was ist Wahrheit, was Fiktion?
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Wenn die Unternehmenssprecherin des Pharmaherstellers Grünenthal von den Jahren 1957 bis 1961 erzählt, den Jahren, in denen die Firma aus Stolberg bei Aachen das Schlaf- und Beruhigungsmittel Contergan vertrieb, dann spricht sie von einer Tragödie. "Schrecklich war das, aber nicht absehbar", sagt sie und meint die mehreren Tausend Kinder, die damals mit schweren Missbildungen zur Welt kamen, weil ihre Mütter während der Schwangerschaft Contergan eingenommen hatten. "Ein tragisches Unglück, für das niemand etwas kann."

Unterschiedliche Lesarten

Doch was für die eine Seite eine Tragödie ist, ist für viele der Betroffenen ein Skandal. Grünenthal habe Contergan verkauft, obwohl es von den verheerenden Nebenwirkungen wusste und die Opfer seie