Er lacht

Johannes Agnoli »Die Transformation der Demokratie« beschreibt unsere politische Misere
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Es wird wohl wahr sein, was man in den Nachrufen las: Johannes Agnoli hat nach 1968 nichts umstürzend Neues mehr gedacht. Ihm hat die Neugierde gefehlt, tadelte die Berliner Zeitung. Ich habe ihn so bei einer Podiumsdiskussion in den 90er Jahren erlebt. Das war ein Podium der PDS, und Agnoli meinte, es sei ein Fehler, wenn Sozialisten sich als Parlamentspartei organisierten. Man habe es ja mit den Grünen erlebt: Kaum im hessischen Landtag angelangt, seien sie schon der SPD auf den Leim gegangen. Er hatte, wie immer, die Lacher auf seiner Seite.

Aber Johannes Agnoli verdient mehr, als dass man ihn an seiner psychischen Biografie misst. Er hat ein Buch geschrieben, Die Transformation der Demokratie, 1968, das in den ausführlicheren Geschichtsbüchern immer seinen Platz habe